Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Böhm Overture, Starlight, Silverbird premium/Platinum, Silverbird 27, Sinfonia und Emporio Orgeln können auf SEMPRA umgerüstet werden
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LiederR
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Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Beitrag von LiederR »

Liebe Forumsmitglieder, Claus,

da ich noch niemals was im Forum gepostet habe, stelle ich mich kurz vor.
Vor ca. 2 Jahren habe ich die Sinfonia 500 als SE bereits auf Sempra umgebaut gekauft.
Ich spiele hauptsächlich klassische Orgel damit, auch viel improvisiert.
Im Grunde bin ich sehr zufrieden mit dem Instrument, die Begeisterung hat bisher nicht nachgelassen, und immer noch entdecke ich Neues.
Vorher hatte ich sehr lange eine alte DnT, und was soll ich sagen, die Klangfarben der Sinfonia SE sind fantastisch und realistisch, wie Tag und Nacht gegenüber der alten.

Da wäre nur eine Sache, im Grunde Jammern auf hohem Niveau.
Beim Improvisieren ist eine Voreinstellung per Song oder Variation wie ein Setzer der klassischen Orgel. Ich nutze das für die Grundeinstellung, aber während des Spiels wird dann fleißig variiert, und zwar intuitiv, nicht vorher überlegt oder gespeichert.
Man braucht dafür einen schnellen Zugriff auf die Klangfarben, nicht mit mehreren Tastenkombinationen, sondern mit einem Griff, wenn möglich.

Deshalb könnte ich mir sehr gut vorstellen, es wäre vorteilhaft, wenn die "toten" Tasten rechts unten als Funktionstasten aktiv wären. Ich könnte damit einzelne Parts schnell an- und ausschalten (MUTE), im günstigsten Fall sogar eine Klangfarbe in einen Part setzen, und das mit einem Tastendruck.

Ich habe schon versucht, die Parts per Zugriegel zu steuern (Part-Lautstärke, mangels ausreichend Funktionstasten), dies aber geht nicht so gut, da nach jedem Variationswechsel die Zugriegeleinstellung nicht gelesen wird und somit die Zugriegel "falsch" stehen, was nicht zu erkennen ist. Eine Taste mit LED ist hier besser, die LED informiert sofort über den aktuellen Zustand, wie es die Felder der Funktionstasten im Display auch tun oder die LED in den Tasten der Styles.

Da die Sinfonia 500SE 8 Parts pro Manual hat, könnte man, wenn genügend Funktionstasten vorhanden wären, diese Parts individuell ein- oder ausschalten, und den Zustand bei Variationswechsel sofort erkennen. Deshalb sind die "toten" Tasten hier ein nutzbares Potential.

Nun also zum Punkt: Gibt es schon einen Plan, was aus dem "toten" Tastenfeld der Sinfonia 500SE werden soll, und wenn ja, wann evtl. die Tasten eine Funktion bekommen?

Und da ich schon mal frage: Man könnte für die Sinfonia oder auch die anderen neuen großen Modelle das Display optional anpassen, sodass alle 19 Parts auf dem Hauptbildschirm angezeigt werden. Das wird dann zwar kleiner, aber trotzdem. Evtl. könnte man dazu den Styles-Bereich verkleinern. Nur als Option, wohlgemerkt. Nennen wir es mal das "Classical Organ" Design.

Viele Grüße
Roland

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Kleinferdinand
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Re: Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo Roland,

da schließe ich mich Deinen Vorstellungen mit dem toten Tastenfeld rechts unten gleich mal an.
So viele schöne ungenutzte Tasten ohne Funktion!
Das Thema wurde allerdings bereits bei der Vorstellung der Umrüstung auf Sinfonia 500 SE
diskutiert. Es wurde damals in Aussicht gestellt, künftig die Tasten als frei programmierbare Tasten
einzubinden.

Leider ist es bis heute bei der Wunschvorstellung geblieben.....

Gruß
Bernd

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Claus Riepe
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Re: Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo zusammen!

Sicher gute Ideen, aber bitte auch ein paar Gedanken bedenken, die wir uns dazu bereits gemacht haben:

Es gibt bisher keine Pläne für die Tasten rechts bei den umgerüsteten Sinfonia/Emporio Modellen. Man kann sicher alles programmieren, aber die Frage ist, ob das nicht irgendwann auch alles etwas unübersichtlich wird, zumal die Bedruckung der Panels ja auch nicht passen würde. Das System SEMPRA wurde ja auch gerade deshalb auf weniger Taster reduziert, weil früher immer moniert wurde, dass gerade die großen Orgeln zu viele Taster hätten, das braucht ja keiner :) Ich denke, die Tatsache, dass es zu diesen "toten" Tastern nach der Umrüstung auch nur ganz vereinzelte Rückfragen gab, spricht hier auch Bände. Und die 480er Kunden würden hier auch sowieso außen vor bleiben.

Und bitte wirklich mal überlegen: Wie viele Mute-Taster will man denn während des Spielens verwalten? Will wirklich jemand sinnvoll über 8 oder mehr Einzelmutes auf einem Manual wachen während des Spielens? Ich behaupte mal, das macht keinen Sinn, weil das Umschalten hier viel zu mühselig wäre im Spielfluß. Bei kleinen Registrierungen mit wenigen Parts ist das sicher kein Problem, und da kann man das ja auch über die Zugriegel oder MUTE-Funktionen auf den F-Tastern machen. Für alles andere gibts schließlich die Presets, und die umzuschalten ist im Spielbetrieb doch viel einfacher als das Umschalten ganzer Mute-Tastergruppen.

Alle Parts im Display darzustellen, ist auch so eine Sachet. Klar, man könnte die sicher irgendwie alle reinquetschen, aber dann müsste die Größe der Felder eben reduziert werden. Denkt mal an eine Emporio oder SE100, wo der Abstand zum Display ja deutlich größer ist als bei der SE70/80. Da wird es mit dem Erfassen dann schon schwierig. Und dann für alle Manuale? Und wenn die Orgel auch noch mit User-Parts ausgestattet ist, dann nochmals 16 Parts aufs Display...? ;) Man wird letztlich eh nicht alle Parts abbilden können, die möglich sind. Das ist nun mal so, wenn es so viele davon gibt.

Aber man kann sich den Grundbildschirm ja durchaus auch jetzt schon frei konfigurieren im Rahmen der vorgegebenen Felder. Wenn jemand also z.B. mehr Obermanual-Parts in der Ansicht haben möchte und dafür vielleicht auf die Darstellung einiger Untermanual-Parts verzichten kann - kein Problem! Die Auswahl der im Grundbildschirm dargestellten Parts ist frei, gleiches gilt für den Part-Editor. Siehe MENU "Parts & Midi" - "Parts im Grundbildschirm" - "Parts im Parteditor".

Man kann natürlich auch eine Zugriegelbelegung mit Part Lautstärken vornehmen, um darüber zB alle Parts eines Manuals direkt im Lautstärkezugriff zu haben. Und warum dafür nicht die Sinus Zugriegel verwenden? Ich behaupte mal, dass man in den allermeisten Fällen, in denen man so komplexe Partkombinationen, etwa für Orchestereinstellungen,verwendet, nicht noch ein Sinus dabei ist. Also sollten diese Drawbars in diesen Fällen ja frei sein, um die Partlautstärken zu regeln. Also einfach eine entsprechende Belegung als Reglerpreset anlegen und bei entsprechend besetzten Presets verwenden.

LG,
Claus
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LiederR
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Re: Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Beitrag von LiederR »

Hallo Claus und Bernd,

zunächst einmal vielen Dank für dieses schnelle Feedback!
Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dieses wohl schon alte Thema nochmals aufzuwärmen. Nichtsdestoweniger ist meiner Meinung nach dieses Forum der richtige Weg, für alle Seiten, um am Ende etwas noch Besseres zu haben und noch zufriedener zu sein.

Bei diesen "toten" Tasten wäre ja zunächst einmal die Frage, welcher Aufwand es wäre, sie zum Leben zu erwecken. Wenn sie elektrisch abgeklemmt sind, geht es schon mal ohne Eingriff ins Instrument überhaupt nicht. Wenn sie einen eigenen Prozessor haben, muss der programmiert werden, das kostet Aufwand. Wenn sie aber, sagen wir mal, eine Addressierung haben, und die wäre bereits als Rohwert durch das System erreichbar, dann könnte man die Details bekanntgeben und dem Nutzer es überlassen, den Rest einzurichten. Ich vermute, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Was man früher oft gemacht hat in Fällen, wo Schalter andere Funktionen bekommen als ursprünglich gedacht, war einfach folgendes: Man nehme ein Beschriftungsgerät und überklebt die alte Beschriftung, fertig. Sieht nicht perfekt aus (hängt aber auch von der Fertigkeit des Nutzers ab), aber man braucht sonst nichts zu ändern. Und wer's haben will, findet sich damit ab, wie z.B. ich.

Nochmals zu der Verwendung der Sinus-Zugriegel für die Part-Lautstärke.
Das geht im Prinzip, aber wie schon erwähnt, bei einer neuen Variation ist die Stellung der Zugriegel inkonsistent zur aktuellen Position. Anders gesagt, wenn man eine Variation aufruft, überschreibt die Einstellung der Variation die Part-Lautstärke, was sich nicht verhindern lässt. Berührt man dann einen der Zugriegel nur leicht, wird sprunghaft die Einstellung angepasst. Damit kann ich nur schwer umgehen, zumal das Visuelle nicht stimmt. Natürlich könnte man auch hier eine Lösung programmieren...

Noch kurz zum Display: Mein Vorschlag wäre auf jeden Fall als Option zu verstehen. Wenn das Ablesen durch mehr Inhalt zu schwierig wird, nimmt man sie nicht. Und: Wenn die "Styles" wegfallen, ist mehr Platz. Für die klassische Musikrichtung braucht man die Styles eher weniger.

Aber wie schon zu Anfang gesagt, das alles trübt meine Freude an dem Instrument nicht.
Ich habe volles Verständnis dafür, dass man ein Produkt über die Spezifikation hinaus nur dem Kunden zuliebe nicht beliebig erweitern kann, insbesondere wenn der Aufwand so groß wäre, dass es die Kunden nicht bezahlen würden.
Ich finde, man sollte die Realisierbarkeit nicht über Bedienungs- und Spielgewohnheiten entscheiden (hier ist jeder anders), sondern über den technischen Aufwand, über Kosten und Nachfrage.

Viele Grüße
Roland

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Claus Riepe
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Registriert: 29.08.2006, 13:58

Re: Sinfonia 500SE - "totes" Tastenfeld unten rechts & Display

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo Roland!

natürlich ist das Forum auch ein Platz, um solche Ideen zu diskutieren.
Aber du hast mit dem letzten Satz eigentlich auch schon die Antwort gegeben. :)

Das mit den Zugriegeln stimmt natürlich, wobei ich selbst z.B. nie auf die Lautstärkeanzeigen im Display geachtet habe, auch früher nicht, wo es die Balken im Grundbildschirm unter jedem Part gab. Ich wusste halt, was im Preset enthalten ist, und wo ich ggf. ziehen muss, um "wartende" Klänge einzublenden. Aber eben, so hat jeder seine Herangehensweise, und allen kann man sicher nicht 100% gerecht werden.
Bei neuen Sempra Instrumenten kann man natürlich auch im Parteditor verbleiben, dort werden ja alle Einzellautstärken angezeigt, und die Presets über die Manualtaster wechseln. Aber klar, bei den Umrüstungen geht der Preset-Wechsel eben nur oben am Display - oder natürlich per Fußschalter +/-. Dann könnte man auch dort im Parteditor verbleiben.

LG,

Claus
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Böhm DnT - Original Ady Zehnpfennig
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