Image der elektronischen Tasteninstrumente

Alle musikalischen Themen, auch solche, die nicht direkt mit den Böhm-Instrumenten zu tun haben.
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flordieter
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Beitrag von flordieter »

Hallo Leute,

ist das Wort "originalgetreu" nicht ein dehnbarer Begriff? Ich habe mal "Il Silenzio" auf dem Klavier gehört und muss sagen,das war nicht unbedingt das, was ich mir vorgestellt habe.

Ich denke, der Vorteil der Orgel (und auch Keyboard) ist ja, dass ich dem Orginal sehr nahe kommen kann. Und wenn ich dann einen Song in eigener Interpretation spiele ist das doch gut so. Einverstanden?

Gruß Rolf
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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

flordieter hat geschrieben:... Und wenn ich dann einen Song in eigener Interpretation spiele ist das doch gut so. Einverstanden?

Gruß Rolf
Absolut! Das macht das Orgel- bzw. überhaupt das Spielen ja aus, dem ganzen auch eine eigene kreative Note zu geben. Das ist es ja, wovon ich meinte, dass das leider viel zu oft auf der Strecke bleibt, zugunsten des sturen Verlassens auf die Technik.

Gruß,
Claus
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HOBBIST

Beitrag von HOBBIST »

Hallo ,

da denke ich auch wieder mal auf den viel zu früh verstorbenen MARK SHAKEPEARE zurück ... er hatte da ja bekanntlich so seine ganz eigene Art , hoch bekanntes Liedgut in völlig neue Versionen und Darstellungen auf die Orgel zu bringen ... :wink:

Andreas

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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Ja, der konnte das, ein Ady Zehnpfennig auf seine Art aber ebenso. Gerade von dem habe ich eine Menge gelernt, was den kreativen Umgang mit Klängen und das Arrangieren angeht. Und dann erst meine ich macht Orgelspielen auch richtig Spaß.

Gruß,
Claus
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uwienand
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Beitrag von uwienand »

Hallöchen,

...beim Arrangieren macht es besonders viel Spaß, der Phantasie freien Lauf zu lassen. Ist doch herrlich, wenn man dann ein Instrument hat, auf dem man die Klangvorstellungen realisieren kann.

Und dennoch passiert es immer wieder, dass ich vor dem Kasten sitze und denke "nee, das wars noch nicht". und probiere und probiere. Und zuweilen finde ich nicht den passenden Sound. Sowas bleibt dann eine ewige Baustelle. Heute mit dem Sound, morgen mit einem anderen Sound gespielt.

Sowas kann man doch nur auf einem Keyboard oder einer Orgel realisieren. Mit einem klassischen Instrument wie Klavier, Trompete oder sonstwas geht das doch gar nicht.

Ich finde auch, die Leute sollten sich ein bisschen mehr zutrauen - eben auch was das Arrangieren angeht. Mit den Presets ist das ähnlich.

Da gibt es Liederlisten ohne Ende. Ich nutze die Dinger kaum - weil ich viel, viel lieber ein Arrangement und die zugehörigen Presets selbst erstelle. Zugegeben, bei funktional mächtigen Instrumenten muss man sich mit der Bedienung auseinandersetzen - aber es muss ja einen Grund gehabt haben, das Instrument zu kaufen. Das mag noch an den tollen Sounds gelegen haben, aber mit gutem Soundmaterial fängt die Geschichte ja erstmal an, interessant zu werden...

Da gibt es wahrscheinlich aber zwei Grundmuster von Spielern:
Spieler #1 - der will nur spielen und sich nicht um die Presets kümmern
Speiler #2 - der will mehr und programmiert sich die Presets selbst

cu
Uwe
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gasmann
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Beitrag von gasmann »

Und ich bin dann eher Spieler 3 .... :oops:


Ich verwende gerne vorgefertigte Presets, wenn sie meinen Vorstellungen entsprechen. Dabei ist mir sogar oftmals ein Stilbruch egal, soll heißen, ich spiele öfters auch mal ein Stück in einer Registrierung, welche dem Original nicht mal ähnlich ist. Ich verfremde also mal gerne etwas, wobei man den Titel möglichst noch erkennen sollte ... :wink:
Das einfache Nachspielen eines Originalstücks, oder das 100%ige Kopieren bekannter Künstler finde ich eher langweilig.
Ich meine eben, wer in der Lage ist einen großen Künstler bis ins Detail zu kopieren, der verschwendet seine Gabe, wenn er nichts eigenes damit anfängt.

Wieviele Elvis Presley Kopien habt ihr schon gesehen? Kennt ihr auch nur von einem einzigen den Namen? Wohl kaum! Seht ihr, genau das meine ich damit!

Aber zurück zum Thema - finde ich kein passendes Preset, baue ich mir eben ein passendes, nach meinem Geschmack.
Was die Liederliste betrifft, die brauche ich wenig, denn die Presets darin sind nicht unbedingt nach meinem Geschmack und eher nur ein Anhaltspunkt. Meist rufe ich mir ein solches Preset auf und ändere es dann nach eigenem Gusto! :roll:

Warum also Spieler 3?
Ganz einfach! Ich bin eigentlich zu faul zum selbst basteln und möchte lieber gleich losspielen, statt stundenlang an einem Preset zu fummeln. Das gibt mir nichts ...
Finde ich aber nicht passendes nach meinem Geschmack, bau ich mir grummelnd und murrend eben zwangsläufig selbst was ! :wink: :twisted:

@Claus - ich weiß schon, was jetzt kommt ... :P Ist ja gut! Ich bin eben ein Banause! :twisted: :roll: Ich werde es eben nie verstehen, wie man stundenlang an irgendwelchen Sounds herum editieren kann, nur damit sie klingen wie das Original. Es ist viel einfacher, das Stück so abzuändern, das es mit den vorhandenen Sounds klingt .... :D :wink:


Aber zum Ausgangsthema - das Image ist leider sehr schlecht, weil in der Vergangenheit öffentlich zunehmend mit Midifiles und Waves gearbeitet wurde, was auch heute leider noch weit verbreitet ist. Die Zuhörer sind nicht so dumm, wie mancher "Alleinunterhalter" meint! Die merken durchaus, wenn da mehr klingt, als technisch für einen einzelnen Spieler möglich ist und spätestens wenn man von 10 verschiedenen "Musikern" Tico Tico genau gleich hört, spannt auch der dümmste Zuhörer, das da nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Sicher, die Technik gibt es heute her, aber muss ich denn unbedingt alles nutzen, was es an Spielhilfen gibt? Ich bin persönlich der Meinung, das man soviel Stolz besitzen sollte, das man zumindest selbst spielt und den Zuhörern kein Fullplayback anbietet!
Der Erfolg gibt dabei Recht, wie Claus ja bereits berichtete und ich selbst auch oft erlebt habe.
Der schönste Lohn für Lifespiel bleibt für mich das dumme Gesicht eines Nörgelers, wenn ich die Hände hebe und ausser dem Rythmus nichts mehr bleibt ....


Weihnachtlichen Gruß, von einem, der jetzt raus muss und seinen Schnee vom Gehweg "editiert", damit darunter wieder der "Originalbelag" zum Vorschein kommt....
Gruß Jürgen
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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

gasmann hat geschrieben:...
@Claus - ich weiß schon, was jetzt kommt ... :P Ist ja gut! Ich bin eben ein Banause! :twisted: :roll: Ich werde es eben nie verstehen, wie man stundenlang an irgendwelchen Sounds herum editieren kann, nur damit sie klingen wie das Original. Es ist viel einfacher, das Stück so abzuändern, das es mit den vorhandenen Sounds klingt .... :D :wink:
t....
Hi!

nur zum Klarstellen: ich mache das nicht, um wie das Original zu klingen, sondern damit es abwechslungsreich klingt! Meine Handschrift soll es schon tragen. Und ich habe einfach Spaß daran. ;-)

Gruß,

Claus
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Vodjara
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Beitrag von Vodjara »

Ohne weiter in das Thema einzusteigen werfe ich einfach mal ein paar Fragen in den Raum......jeder kann sich ein paar Gedanken dazu machen und vielleicht sogar niederschreiben.



-Was unterscheidet im wesentlichen E-Orgel spielen vom Keyboard spielen...? (Den Fußbass jetzt erstmal außen vor lassen, dazu kommen wir später)

-Warum hat Klaviermusik in jeder Hinsicht einen weitaus höheren Stellenwert als beispielsweise die E-Orgel....?

-Was ist so faszinierend daran bestehende Musik um den Gesangspart zu beschneiden und den "Rest" mit einer E-Orgel wiederzugeben....?

-Was macht das ach-so-oft-gepriesene Fußbass-Spiel auf der E-Orgel zu etwas besonderem und wie wir dieser Part erarbeitet....?

Die Fragen sind völlig wertfrei....jeder darf/soll/kann sich einfach mal ein paar Gedanken dazu machen.
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gasmann
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Beitrag von gasmann »

@Claus - du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, das ich dabei ein gaaaaanz breites Grinsen im Mundwinkel hatte...


Vodjara hat geschrieben:Ohne weiter in das Thema einzusteigen werfe ich einfach mal ein paar Fragen in den Raum......jeder kann sich ein paar Gedanken dazu machen und vielleicht sogar niederschreiben.



-Was unterscheidet im wesentlichen E-Orgel spielen vom Keyboard spielen...? (Den Fußbass jetzt erstmal außen vor lassen, dazu kommen wir später)

-Warum hat Klaviermusik in jeder Hinsicht einen weitaus höheren Stellenwert als beispielsweise die E-Orgel....?

-Was ist so faszinierend daran bestehende Musik um den Gesangspart zu beschneiden und den "Rest" mit einer E-Orgel wiederzugeben....?

-Was macht das ach-so-oft-gepriesene Fußbass-Spiel auf der E-Orgel zu etwas besonderem und wie wir dieser Part erarbeitet....?

Die Fragen sind völlig wertfrei....jeder darf/soll/kann sich einfach mal ein paar Gedanken dazu machen.
Meine Meinung dazu:

Zu1 Weil man mit der linken Hand eine eigenständige Begleitung (eine eigene Melodie, oder was auch immer) spielen kann, was mit einem Keyboard nicht geht. Beim klassischen Keyboard ist man stets an den Begleitautomaten gebunden.
zu2 siehe zu 1 - die linke Hand ist individuell und damit bekommt jedes Stück seinen eigenen Character, bzw. es hängt vom Spieler ab, wie gut es klingt.
zu3 Muss man ja nicht! Auch zu Orgelmusik kann man natürlich singen. Muss man aber immer genau alles dem Original nachmachen? Haben nicht auch Coverversionen ihren Reiz und sind manchmal besser als ein Original? :wink:
zu4 - Versuch es einfach selbst! :lol: 8) Wenn du es dann nicht beantworten kannst, solltest du vielleicht doch Keyboard spielen ...

Ist natürlich nur meine persönliche Einstellung und ohne Anspruch auf Richtigkeit. Ich habe auch nichts gegen Keyboardspieler. Im Gegenteil - ich spiele selbst auch Keyboard, aber eben ... ein wenig anders, als es die meisten tun! :roll:

Frohes Fest und viele weihnachtlich, musikalische Grüße
Gruß Jürgen
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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

ich denke, dass beim Klavier zunächst jeder erstmal unterstellt, dass da selbst gespielt wird, das ist sicher richtig. Insofern geniesst Klaviermusik - ob berechtigt oder nicht - ein höheres Ansehen. Ob sie künstlerisch wirklich einen höheren Wert hat, da kann man sicher lange drüber diskutieren. Ein Hector Olivera oder ein Mark Whale leisten für mich jedenfalls an ihren Orgeln nicht weniger als so mancher etablierter Pianist. Die Orgel ist, wenn man die verschiedenen Spielebenen inkl. Pedal und auch noch die klanglichen Möglichkeiten wirklick kreativ ausnutzt, sicher kein weniger anspruchsvolles Instrument als das Klavier, ganz im Gegenteil!
Und Instrumentalmusik steht beim Klavier meist genauso im Vordergrund wie bei der Orgel. Und der weitaus größte Teil der Musik auf Klavieren ist ebenso Nachgespieltes wie auf Orgeln oder Keyboards. Aber es wird eben gespielt, das ist der Unterschied! Kann man auf den elektronischen Instrumenten ja auch genauso, auch genauso anspruchsvoll. Nur viele tuns eben nicht und verlassen sich zu sehr auf die technischen Hilfen bzw. missbrauchen das Instrument gleich als Jukebox.

Gruß,
Claus
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akirchg
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Beitrag von akirchg »

Hallo,

nachdem ich gerade umgestiegen bin auf ein Instrument, bei dem es keine Begleitautomatik gibt, wenig Spielhilfen und man auf sich selbst gestellt ist, wenn man etwas Hörbares zustande bringen will, muss ich doch auch mal meinen Senf dazugeben.

Ich habe es jahrelang genossen, schier unglaubliche Möglichkeiten zu haben, mich musikalisch entfalten zu können, indem Presets programmiert, Sounds geändert und Styles in diversen Variationen genutzt wurden. Allerdings liegt bei mir auch die Betonung auf "können", gemacht habe ich es dann doch vielfach nicht. Ich habe stattdessen ein paar Standard-Presets gehabt, mit denen ich ein wenig variiert habe. Obwohl ich eine Begleitung genutzt habe, habe ich Wert auf eigenständige Führung der linken Hand und des Pedals gelegt - nicht immer einfach, wenn die Technik nicht weiß, was ich will.... :) Trotzdem habe ich immer das Gefühl gehabt, auf gewissem musikalischen Niveau gespielt zu haben. Obwohl ich zugeben muss, dass ich selten irgendwelche Stücke nachgespielt habe, sondern - kommend aus der Klavier- und Sakral-Welt - begeisterter Improvisateur bin.

Nun habe ich diese Möglichkeiten nicht mehr (Verkauf meiner 350CT) und spiele stattdessen Klavier und digitale Kirchenorgel. Ich fühle mich nun nicht als etwas Besseres oder anderes (obwohl ich der vielen Möglichkeiten der 350CT schon etwas nachtrauere - auch wenn ich sie kaum in Ansätzen wirklich genutzt habe). Ich denke, wenn man seine Kreativität am Instrument seiner Wahl (und Neigung) auslebt, ist es viel Wert - auf jeden Fall mehr Wert, als nur passiv Musik zu konsumieren.

Ich denke, jeder kann nach seiner Facon glücklich werden. Außerdem ist ja auch nicht jeder ein meister seines Fachs. Muss aber auch nicht - Hauptsache ist doch, man hat und erhält sich den Spaß.

Und das geht doch mit den hervorragenden Böhm-Instrumenten immer wieder und über viele Jahre.

Gruß
Ansgar
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uwienand
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Beitrag von uwienand »

Vodjara hat geschrieben: -Was unterscheidet im wesentlichen E-Orgel spielen vom Keyboard spielen...? (Den Fußbass jetzt erstmal außen vor lassen, dazu kommen wir später)

-Warum hat Klaviermusik in jeder Hinsicht einen weitaus höheren Stellenwert als beispielsweise die E-Orgel....?

-Was ist so faszinierend daran bestehende Musik um den Gesangspart zu beschneiden und den "Rest" mit einer E-Orgel wiederzugeben....?

-Was macht das ach-so-oft-gepriesene Fußbass-Spiel auf der E-Orgel zu etwas besonderem und wie wir dieser Part erarbeitet....?
1. Im Regelfall - oder gehen wir einfach mal davon aus - hat eine E-Orgel mindestens zwei Manuale - und damit mindestens eins mehr als ein Keyboard :wink:

Orgelspieler können also neben der Bedienungs des Begleitautomaten eben auch zusätzlich die linke Hand für Einwürfe, etc. nutzen. Das macht das Spiel lebendiger und interessanter. Aber eben auch anspruchsvoller.

2. Tja, Wie lange gibt es ein Klavier und wie lange eine E-Orgel? Ich denke, das hängt einfach damit zusammen, dass "gewachsene" Instrumente eher allgemein bekannt sind. Beitragen dazu tut sicherlich auch, dass Solisten am Klavier in der Öffentlichkeit stehen, Solo-Organisten dagegen nicht so weit im Rampenlicht stehen.

3. Da kann ich Dir nicht folgen. Ich singe auch zu meinem Spiel. Und das geht hervorragend, ob nun die E-Orgel die Melodie noch mitspielt oder auch nicht. Wenn zur Musik nicht gesungen wird, dann deshalb, weil es sich die Spieler nicht zutrauen (manchmal ist das vielleicht auch besser 8) ...). Grundsätzlich aber sehe ich das nicht, dass E-Orgel und Gesang zwei Welten sind, die sich begegnen.

4. Das Pedalspiel ist so eine Sache. Ich spiele eben auch Kirchenorgel. Reine Hobby-Musiker, diejenigen, die einfach nur ein bisschen Spaß an der Musik haben wollen, werden aufgrund des Begleitautomaten vom Pedalspiel etwas abgehalten. So nach dem Motto: Ich kann es eh nicht, also warum soll ich mich anstrengen; klingt ja so gut genug. Und dennoch würde ich jedem Organisten empfehlen, zumindest einen gepflegten Wechselbass draufzuhaben.

Ich denke aber auch, das hat was mit der Ausbildung zu tun. Ich hatte das Glück, dass ich bereits in der Schule in Harmonielehre unterrichtet wurde. Da wird - gerade was die Begleitung angeht - das Spielen erheblich einfacher. Beispielsweise harmonisiere ich Kirchenchoräle im Regelfall immer selbst und benötige lediglich das Gesangbuch als "Leadsheet". Auch das hebt sich im Gottesdienst dann von den üblichen 3- bzw. 4stimmigen Sätzen deutlich ab (und kommt beim Publikum sogar gut an...).

Zum Pedalspiel gehört eben auch etwas Koordinationsvermögen. Das ist anfagns nicht einfach und wird deshalb häufig etwas vernachlässigt.

cu
Uwe
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flordieter
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Beitrag von flordieter »

Ich denke, es gibt noch einen Unterschied im Ansehen zum Klavier: Das Klavier mit meistens mit klassischer = anspruchsvoller Musik verbunden. Die E-Orgel eher mit leichter Unterhaltungsmusik.
Für viele Leute ist das Klavier somit einfach seriöser, auch wenn das nicht stimmen muss.

Gruß Rolf
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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

passt sicher auch ganz gut zum Thema und ist gleichzeitig auch ein gutes Beispiel zum Thema "Nachwuchs auf der Orgel":

http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... rtmund.xml

Da dann auf "Deutscher Orgelmeister" klicken.
Gratulation, Dennis!

Viele Grüße,
Claus
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Vodjara
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Beitrag von Vodjara »

Ja....der Junge hat zweifelsfrei Talent und ein Gefühl fürs Musikalische.
Wenn ich richtig gelesen habe ist er Sieger geworden in der Kategorie Single-Keys :wink:

Und das man Einwürfe oder Melodieläufe auch auf einem Keyboard spielen kann, beweist er auch u.a. in diesem Video:

http://www.youtube.com/user/TheLegacy92 ... 1RmfKobLXQ

Es ist eher eine Frage der Technik und weniger der Ausstattung.

Bei seinen E-Orgel-Stücken spielt er eher den "Japanischen E-Orgel-Stil"

Gefällt mir ganz gut.... !
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