Tastenfestival

Aktuelle Termine, auf denen Sie die Böhm-Instrumente und unsere Künstler erleben können.
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wissingc
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Tastenfestival

Beitrag von wissingc »

Hallo,

ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die beim Tastenfestival gewesen sind, einen "kurzen" Bericht geben würden, was so gelaufen ist und welche Neuheiten zu sehen/hören waren. Es sah so aus, als würde es eine neue Sinfonia 400 geben???
Liebe Grüße

Christoph

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Tastensiggi
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Re: Tastenfestival

Beitrag von Tastensiggi »

Hallo Christoph
auf dem Flyer dachte ich auch gelesen zu haben, eine neue "400!!!"
Aber es ist eine "SINFONIA 480".
Wenn du die Homepage von Böhm aufrufst, kannst du schon Bilder dieser "NEUEN ORGEL" ansehen.
Und zwar unter: Instrumente und Sinfonia 500, wenn du dann auf Bilder gehst, siehst du Bilder der "NEUEN SINFONIA 480!!!" :lol:
Bin durch Zufall darauf gestoßen.
Ich fahre auch nicht nach Bad Aibling, aber eventuell zum Herbstfest, kommt auf das Wetter an.
Viele musikalische Grüße
Siggi

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flordieter
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Re: Tastenfestival

Beitrag von flordieter »

Hallo,

auf der HomePage steht schon die neue 480er! Macht einen tollen Eindruck.

Aber beim genauen Anschauen ist mir etwas aufgefallen (gilt für alle "großen" Orgeln): Die Lautstärken werden über Zugriegel eingestellt. Heißt das, dass nach dem Aufruf eines Presets immer die "falschen" Lautstärken aktiv sind? Bei meiner 280 gibt es ja die Lautstärkeslider und danach kamen die Potis mit LED. Bei jedem Aufruf schalten meine Slider exakt auf die eingestellten Lautstärken des Presets.
Wie machen das die großen Orgeln mit den Zugriegeln?

Gruß Rolf
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uwienand
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Re: Tastenfestival

Beitrag von uwienand »

Hallo Rolf,

...da passiert das genau so. Die Zugriegelwerte werden im Globalpreset abgespeichert und beim Aufruf auch gesetzt. Die Stellung des Zugriegel spiegelt also nicht immer den gerade aktuellen Wert wieder. An meiner 350er ist das genauso geregelt. Die 350er hat insgesamt 8 Zugriegel für Partlautstärken (per Default - man könnte ja auch vorhandene Zugriegel umwidmen). Die Lösung finde ich sowohl bei meiner 350er wie auch bei den großen Modellen (Sinfonia und Emporio) sehr gelungen. Elektrisch gesehen sind Zugriegel und Schiebepotis ja identisch.

Mir gefällt die 480er auch sehr; mir erscheint sie dennoch etwas mächtig. Mal schauen, wie es sich anfühlt, wenn man davor sitzt. Besonders reizvoll finde ich die Manualkoppeln - die hat meine 350er nicht, bei Sinfonia und Emporio sind die aber Standard.

cu
Uwe
...ich spiel nicht gut, aber gerne...

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flordieter
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Re: Tastenfestival

Beitrag von flordieter »

Ahja, dann entsprechen die Zugriegel diesen neuen Poties (wie z.B. beim Silverbird), nur ohne LED. Stört das nicht, wenn die Zugriegel beim Presetaufruf falsch stehen? Ich bin bei meiner 280 gewohnt, dass alles gleich korrekt ist, denn die Slider haben ja keinen mechanischen Schieber. Sind aber nicht ganz einfach zu bedienen.

Gruß Rolf
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uwienand
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Re: Tastenfestival

Beitrag von uwienand »

Hallo Rolf,

...ich denke, das ist Gewohnheitssache. Die Sinuszugriegel funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Da stört es mich aber auch nicht, dass die Zugriegel ggfs nicht das wiederspiegeln, was eigentlich elektronisch eingestellt ist.

Ich habe den Vergleich, da ich sowohl eine 350er wie auch einen Silbervogel habe. Die Haptik von Zugriegel hat schon was.

Cu Uwe
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wissingc
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Re: Tastenfestival

Beitrag von wissingc »

Hallo,

wo ist denn der Unterschied zwischen der 480 und der 500? Dreht sich das nur um's Gehäuse?
Liebe Grüße

Christoph

Diamant 450 mit 1 Amadeus

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Claus Riepe
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Re: Tastenfestival

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo Christoph!

so ist es. Es gibt viele Interessenten, die gerne eine Sinfonia möchten, denen die 500 mit dem 30er Pedal aber zu groß ist.
Für die gibts mit der 480 eine Alternative.

Viele Grüße,

Claus
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Uwe
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Re: Tastenfestival

Beitrag von Uwe »

Hi,
sind denn die Mark Whale Presets identisch mit den Presets aus der "Sinfonia M.W.-Edition" oder sind das völlig neue Presets ?

Gruß
Uwe

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Claus Riepe
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Re: Tastenfestival

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo Uwe!

das sind neue Presets! Speziell aus dem Bereich Klassik/Musical.

Gruß,
Claus
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Uwe
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Re: Tastenfestival

Beitrag von Uwe »

Danke für die Info

Auf dem Tastenfestival im Dauereinsatz und zwischendurch noch in unserem Forum aktiv!
Hut ab, Claus !!!

Gruß
Uwe

frank_m
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Re: Tastenfestival

Beitrag von frank_m »

Hallo,

hier ein kurzer Eindruck vom Tastenfestival. Es gab insgesamt 8 Konzerte (zwei an jedem Abend und je eines am Morgen als Matinee).
Die erste Matinee war mit George Fleury, der sich wie immer gut gelaunt und mit seinem typischen Humor durch sein Programm spielte, natürlich auch wie immer in höchster Qualität. Er spielte die Roland Atelier, aber auch das neue Digitalpiano, die Musik war quer Beet. Die zweite Matinee wurde von Marco Cerbella bestritten. Er gab vor allem klassische Werke zum Besten, darunter z.B. Stücke bzw. Ausschnitte aus Stücken von Tschaikovsky, Rossini, Wagner, Mussorgsky, Strauß. Seine Freundin Sara Baire spielte auch zwei Stücke: Riverdance und ein Medley aus Titanic. Beide waren meiner Meinung nach große Klasse. Aber Ihr kennt ja ihre Leistungen auch aus ihren Youtube Videos. Wer sie nicht kennt, sollte dort unbedingt nachschauen!

In den Abendkonzerten gab es einen natürlich überragenden Mark Whale. Für mich ein absolutes Highlight des Festivals. Sein angekündigter Partner und guter Freund Paul Carman war leider erkrankt, so dass Mark alleine an der Sinfonia saß. Die beiden hatten vor 35 Jahren ihren ersten Konzertauftritt, damals zusammen. Daran wollten sie eigentlich mit dem diesjährigen Doppelkonzert anknüpfen. Mark erhielt allerdings Unterstützung von jener Sopranistin, die bereits 2012 auf dem Tastenfestival mit ihm hätte auftreten sollen. So gab es u.a. Summertime, aber auch Ausschnitte aus Star Wars und anderen Filmen, sowie eine Folge von Variationen über das Stück Atemlos (z.B. im Stile eines Piano-Jazz, eines klassischen Walzers, mit Kirchenorgel usw.). Aus Amerika kam David Dunlap, der ein rundes und gefälliges Programm aus Big Band, Film, Show, Musical usw. bis hin zur Kurzversion der Rhapsody in Blue präsentierte. Da er Geburtstag hatte, erhielt er auch ein Ständchen vom Publikum. Auch er kann ja leicht auf Youtube gefunden werden. Raphael Wressnig ist ein jüngerer Jazzorganist, der von einem Schlagzeuger begleitet wurde. Ich fand einige Stücke in seinem Konzert gut, aber ich muss sagen, dass Jazzorgel nicht so ganz mein Ding ist. Vor allem, wenn sie in den höchsten Tönen schreit, wie das leider oft der Fall war. Herr Wressnig versuchte, seiner Show besonderen Glanz zu verleihen, indem er mit einem Tuch auf die Tastatur schlug, sich auf die B3 stellte und einmal auch mit der Zunge spielte. Das ist sicherlich noch mehr Geschmacksache als die Musik selbst, ich habe aber keinerlei Information darüber, wie seine Orgel schmeckte. Ganz anders war das Konzert von Lydie Auvray, die nur ihr Musetteakkordeon brauchte, um ein sehr gefühlvolles und stimmungvolles Konzert zu geben: schöne Melodien, traurig, poetisch, tänzerisch, rhythmisch, im steten Wechsel. Klanglich insofern eingeschränkt, aber als Originalinstrument eine durchaus interessante und erfrischende Abwechslung zwischen all der elektronischen Klangerzeugung. Dirk Jan Ranzijn beendete seine Jubliäumstour (30 Jahre auf Tour, 20 Jahre Böhm) in Bad Aibling. Er präsentierte wie immer als aufgedrehter Sunnyboy quer Beet Rock/Pop, Musical, Balladen. Über seinen Stil habe ich meine eigene Meinung, aber er schafft es mit seiner fröhlichen Art und seiner Art "Stimmungsmusik" den Großteil des Publikums anzusprechen. Claudia Hirschfeld trat auf vielfachen Wunsch wieder mit dem Tenor Johannes Groß auf. Jeweils ein Stück rein instrumental, vor allem klassisch (z.B. die Ouvertüre zur „Diebischen Elster“), dann ein Stück mit Gesang, meist Opernarien wie „E lucevan le stelle, Nessun Dorma“ aber auch Operette bis hin zu „O sole mio“. Herr Groß unterhielt vor jedem Stück mit kleinen Anekdoten, witzigen Begebenheiten usw. Phantastisch wie dieser Mann ohne Mikrophon den Saal mit seiner Stimme füllte.

Tagsüber gab es Workshops über Registrierung, Spieltechnik usw. Ich habe den Workshop von Thomas Gulz über Zugriegeltechnik selbst nicht besucht, aber von mehreren gehört, dass er hervorragend war. Mit beeindruckender Spieltechnik wurde eine Fülle von Information präsentiert. Das kann man von Claudia Hirschfelds Workshop über die Umsetzung klassischer Werke auf die Orgel leider so nicht sagen. Den Inhalt hätte man in 5 – 10 Minuten präsentieren können, über den Rest hülle ich mich in Schweigen. George Fleury gab einen Workshop über Spieltips, Aufbau eines Stückes und Steigerung im Verlauf des Stückes, Registrierung usw. Sicher hat man das eine oder andere schon mal gehört oder selbst schon gemacht, aber insgesamt hatte alles durchaus seinen Nährwert, dazu konnte man natürlich gute Musik hören. Zu den Workshops über Lichttechnik und Akkordeon kann ich weder aus erster noch zweiter Hand etwas sagen.

Für die Besucher der Latenight Konzerte wurde es leider sehr eng in der Bar. Die meisten hatten keine Chance, was zu sehen oder zu hören, von einem Sitzplatz ganz zu schweigen. Aber es war ganz interessant zu sehen, wie so mancher Rentner seinen Gehstock schwang um nach den Konzerten im Sturmschritt vom Festsaal in die Hotelbar zu eilen, in der Hoffnung dort einen Platz zu ergattern.

Die Produktausstellung war diesmal „recht übersichtlich“: Böhm, Wersi (Sonic OAX), Yamaha (Keyboards, Tyros), Roland (Digitalpiano und Akkordeon), Ketron (SD7), Koch Lichttechnik. Bei Böhm gab es diesmal keine Emporio, aber dafür die neue Sinfonia 480, eine etwas kleinere Version der Sinfonia 500, 11 cm schmäler und mit nur zwei Amadeus und kleinerem Pedal, aber darüber wurde ja schon von anderen geschrieben. Sowohl bei Böhm als auch bei Wersi gab es Minikonzerte und Präsentationen. Bei wem am Ende des Tages mehr Besucher waren und inwieweit es sich für die Aussteller gelohnt hat bzw. wie viele Orgeln verkauft wurden, kann ich natürlich nicht sagen.

Es wurde angedeutet, dass das Tastenfestival im nächsten Jahr vielleicht/eventuell/vermutlich/sicher (???) an einem anderen Standort stattfindet. Warten wir, bis Claus die Katze ganz offiziell aus dem Sack lässt.

Gruß, Frank.

vesuvio

Re: Tastenfestival

Beitrag von vesuvio »

recht herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht

jacamido
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Re: Tastenfestival

Beitrag von jacamido »

Hi Frank,
dafür hatten wir aber die Erdnüsse im Kaminzimmer fast für uns alleine ;)

Ja, es war wirklich erstaunlich, wie schnell so mancher Rentner auf einmal werden konnte - besonders, als George die Late-Night bestritt. Hat mich ein bisschen an das Video mit dem Rentner, der "eigentlich" am Stock geht, beim Tanzen dann diesen ganz einfach wegschmeißt und die Straße rockt, erinnert :D

Aber ansonsten war es kurzweilig, man hat nette Leute getroffen und/oder kennen gelernt, das Hotel war OK, das Essen auch und das Wetter hat - bis auf die Temperaturen - auch ganz gut mitgespielt. Es waren interessante und erholsame Tage und frau konnte auch mal wieder die feineren Klamotten aus dem Schrank holen!

Das in den Workshops erfahrene wird versucht zuhause umzusetzen aber ich werde mit Sicherheit NICHT auf meine Orgel klettern und mit den Füßen spielen!!!!


LG,
Gaby
Theoretisch könnte ich alles spielen - nur mit der Praxis hapert es ;)

Böhm Emporio 600 Amadeus
Tyros 3
Wersi Scala
Yamaha U1 - Klavier

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