Ich möchte mich nun noch mal richtig vorstellen

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Selecton
Beiträge: 140
Registriert: 18.11.2008, 16:13

Ich möchte mich nun noch mal richtig vorstellen

Beitrag von Selecton »

Hallo liebe Orgelfreunde,
nun habe ich mich vor ein paar Tagen registriert und möchte hier noch einiges über mich erzählen.
Also, auch ich habe in den 70ern im Alter von 12 Jahren mit einem einfachen Keyboard meine ersten Laufschritte erlernt.
Nach ein paar Monaten konnte ich meinen Vater davon überzeugen dass dieses Instrument viel zu klein war.
So bekam ich eine gebrauchte BNT Orgel von Dr.Böhm. Wer diese noch kennt, sie hatte ein Manual und ein Vollpedal.
Erstmals lernte ich das Pedalspiel und war regelmäßiger Besucher der Filiale auf der Gräulinger Straße in Düsseldorf.
Ich bewunderte zig Filialkonzerte von Ady Zehnpfennig und kaufte mir permanent seine damaligen Musikkassetten.
Etwa 1978 baute ich mit meinem Vater eine Top Sound, wobei diese aus Unerfahrenheit einige Technikerstunden benötigte um vernünftig zu laufen.
Mit dieser Orgel hatte ich dann mit 16 Jahren zahlreiche Auftritte in verschiedenen Kneipen(Hochzeiten, Geburtstage und Weihnachtsfeiern.Meine Top Sound hatte eben den Vorteil dass sie mit einem Metallständer recht gut zu transportieren war.
Leider war die Begleitautomatik und das Schlagzeug etwas mager.Dazu fehlten eben auch Registrierbänke.
Mein letzter Besuch bei Dr. Böhm in Minden sollte mitte der 80er auch mein letzter sein.
Ich bewunderte Herrn Lampe, wie er damals das Lied Düse im Sauseschritt auf einem anderen Modell spielte(Modell vergessen).
Ich war von seiner Spielweise sehr bewegt und wollte dieses Instrument haben.
Aus beruflicxhen Gründen sollte sich dieser Traum leider nie erfüllen.
Erst etwa 2 Jahre später kaufte ich mir dann eine fertige Yamaha Orgel und vertiefte mein Spiel auf dieser Orgel bis ich dann als Aushilfe in einer kleinen Yamaha Filiale an den Samstagen arbeiten konnte.
Als mein damaliger Chef mich öfter beim Vorführen beobachtet hat, bekam ich das Angebot in der angeschlossenen Musikschule zu unterrichten.
Leider hatte ich nie Musik studiert, dazu verlange Yamaha von jeder Lehrkraft bestimmte Prüfungen und zahlreiche Seminare.
Nun muss ich ergänzen, dass ich bis dato nicht eine Unterrichtsstunde hatte und mich erst überfordert fühlte.
Es wurde spielen vom Blatt, sowie Harmonielehre abverlangt.
Dazu kam, dass ich als alter Böhm Spieler auch verwöhnt durch das damalige Böhmat war.
War ja auch toll, einfach einen akkord und alles lief fast alleine.
Wie auch immer kämpfte ich mich durch diverse Aufnahmestücke, wo jede Art von Begleitautomatik untersagt war.
Vielleicht war es eben Glück dass ich damals als fester Mitarbeiter eingestellt wurde, denn so konnte ich täglich mindestens 4 Stunden üben.
Ich bekam mit den Jahren sämtliche Diplome für den offenen Gruppenunterricht.
Das System hatte 8 Stufen und entsprach schon einem relativ hohem Niveau, was zumindest den Privatbereich angeht.
Schon damals fiel mir auf, dass es in Deutschland kaum Anbspruchsvolles Notenmaterial gab, wobei ich über Yamaha zum Glück auf die Grand Prix Reihe von Herrn Fleury gekommen bin.
Den bekannten Organisten sollte dieser Name bekannt sein, denn dieser gehörte immer schon zu den Besten.
Natürlich ließ ich mir auch Notenmaterial aus Japan kommen um den Anforderungen gerecht zu werden.
Bis dahin war ich mit meinem Leben und meinen Zielen, vielleicht auch mal zu den besseren zu gehören zufrieden.
Was folgte war eben nicht aufzuhalten, denn das Geschäft in dem ich arbeitete wurde geschlossen.
Über Yamaha Hamburg kam ich dann an einen Job als Keyboardlehrer in einem der größten Musikgeschäfte und Schulen von Köln.
Hier unterrichtete ich Keyboardschüler bis zur 4. Stufe, was gerade den Grundkenntnissen entspricht.
Von Anfang an bekam ich zu hören dass diese Schule mal 450 Schüler hatte und dass die Anzahl der Orgelschüler sehr stark zurückgegangen ist.
Damit war es schon damals klar dass sich diese Schule nicht ewig hält.
Als ich dort anfing gab es gerade mal 300 Schüler, wobei ich etwa 100 Schüler in der Woche hatte.
Ich hatte einen Arbeitstag mit 4 bis 5 Stunden Unterricht und wurde für etwa 20 Stunden in der Woche recht gut bezahlt.
Was mir dmals auch aufgefallen ist war, dass immer mehr Schüler ihr Keyboard verkauft haben um sich einen Pc zu kaufen.
Der Pc sollte dann leider der Ablöser für das Instrument werden.
Da ich in dieser Zeit auch noch stolzer Vater wurde musste ich mich nach einem soliden Job umsehen und kündigte 1994.
Für mich ging damals eine Welt unter, denn alleine von der Arbeit als Keyboardlehrer war es nicht möglich eine Familie zu ernähren.
Natürlich hatte ich nebenbei die Chance an den Wochenenden Tanzmusik zu machen, aber wann hätte ich dann mein Kind oder geschweige denn meine Frau gesehen?
So verfiel meine Leidenschaft in ein Jahrelang dauernden Tiefschlaf.
Erst 6 Jahre später kaufte ich mir eine gebrauchte Yamaha Orgel, weil ich auf dieser am besten zurecht kam.
Bei dieser Orgel waren die Klänge sowie die Technik absolut veraltet, aber ich hatte einfach Spaß wieder an einer Orgel zu sitzen.
Etwa ein Jahr später verkaufte ich das Instrument und erwarb bei Ebay ein wesentlich besseres Instrument.
Ich übte wie besessen und hatte auch ein paar Auftritte als Alleinunterhalter.
Was mir da allerdings auffiel war, dass es mittlerweile sehr viel Alleinunterhalter mit einem modernen Keyboard gibt.
Midifile geladen , ein paar Melodien geklimpert und ein wenig dazu singen.Vielleicht noch ein schönes Glitzerhemd angezogen und das Publikum ist zufrieden.
Es bleibt nicht zu vergessen dass die Preise entsprechend im Kelller sind.
Ich dagegen habe mich mit meiner Orgel abgeschleppt und versucht alles life zu spielen.
Ich musste mich wochenlang auf bestimmte Stücke einspielen und hatte entsprechende Kosten.
Natürlich war das Publikum bei mir auch begeistert, aber wenn man einen Keyboarder für etwa 200 € bekommt der ein Riesenrepertoire dabei hat und dann den Orgelspieler, der schon mal 100 für den Transport rechnen muss.
Was ich damit sagen will ist, dass sich damit mein Alleinunterhalter erledigt hatte.
Wie auch immer bin ich wieder auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und einem neuen Instrument.
Es muss nicht unbedingt eine Yamaha Orgel sein, aber ich benötige ein 20 Tasten Pedal, sowie einen halbwegs vernünftigen Sequenzer.
Die Orgel sollte leicht zu transportieren sein, denn man weiß ja nie:)
Da ich beruflich leider sehr angespannt bin und wenig Zeit habe, werde ich in diesem Forum leider nur ab und zu erscheinen und würde mich über jede Anregung freuen.
Gruß; selecton (Wolfgang G)
Zuletzt geändert von Selecton am 19.11.2008, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Thomas
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Re: Ich möchte mich nun noch mal richtig vorstellen

Beitrag von Thomas »

Hallo Wolfgang,
herzlich Willkommen hier im Forum.
Das war ja eine mehr als ausführliche Vorstellung.
Fehlt ja jetzt nur noch die passende Orgel. ,-)

Gruß
Thomas
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uwienand
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Beitrag von uwienand »

Hallo Wolfgang,

...herzlich willkommen in unserem Forum.

cu
Uwe
...ich spiel nicht gut, aber gerne...

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vesuvio

Beitrag von vesuvio »

Hallo Wolfgang,

auch von mir ein herzliches Willkommen1

Ralf

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