Orgelaufnahmen aber wie?

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Sinus
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Registriert: 01.09.2006, 15:13

Orgelaufnahmen aber wie?

Beitrag von Sinus »

Was darf eigentlich an euren Orgelsound bei der Aufnahme?

Es gibt hier im Forum ja einige, die Erfahrung mit eigenen Aufnahmen haben. Ich möchte demnächst auch damit beginnen. Nicht weil ich so gut bin, sondern weil mich das Thema interessiert. Wenn es dann noch gut klingen sollte um so besser. Studiobedingungen im Wohnzimmer sind sowieso nicht möglich.
Darum ein paar Fragen.
Wie nehmt ihr auf? Direkt am Line-Out, mit Mikrofon, oder beides mischen? Welche Effekte sind bei der Orgel, ausser Hall, noch zu empfehlen. Nachbearbeitung am Computer oder am Mixer mit Effekten? Digital oder Analog aufnehmen? (Meine Ohren sind noch immer analog) :oops:

Ein paar Erfahrungsberichte würden mir sehr helfen und meine Try and Error -Phase wahrscheinlich deutlich verkürzen. Danke schon mal.


Viele Grüße
Sinus

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Kleinferdinand
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Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo Sinus,

ich glaube, das Thema ist ziemlich komplex, um es hier im Forum
umfassend zu behandeln.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle, z.B. Dein Orgelmodell wg. der Anschlüsse, willst Du zu Testzwecken Geklimpere aufnehmen und damit experimentieren, oder sollen fertige CDs produziert werden.

Für den Anfang würde ich Dir einschlägige Lektüre empfehlen,
(Zeitschrift OKEY, Das Homerecording Handbuch), oder einen Freund als Lehrmeister.

So hats bei mir auch angefangen, zuerst kam der Wunsch, sich bei der Forums CD zu beteiligen, dann eine intensive Versuchs- und Lernphase
von einem halben Jahr, bis zur kompletten selbstgefertigten CD.

Falls noch Fragen...

Bernd

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Sinus
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Beitrag von Sinus »

Hallo Bernd

Danke für deine Antwort.
Das Thema ist schon etwas komplex, ich wollte auch keine umfassende Beratung, nur ein paar Tips.
Sicher werde ich „Geklimpere“ aufnehmen, damit experimentieren, wenns gut ist auch auf CD brennen.
Zur Orgel: Nachdem mir kürzlich eine CT250 im Topzustand durch die Lappen gegangen ist, werde ich wohl mit meiner Top-Sound aufnehmen. Da meine Expander, Digi-Drums usw, sowieso auf einem Mixer auflaufen ist das Line-Signal kein Problem.
Da aber der Lautsprecherklang für eine Orgel teilweise, je nach Material, charakteristischer ist, werde ich wohl beide Aufnahmemöglichkeiten benutzen müssen.
Was mich interessiert ist, wie kann man schlechte Raumakustik bei der Aufnahme verbessern, soll / kann man psychoakustische Effekte verwenden? Wenn ja Welche? Schon bei der Aufnahme oder erst bei der Nachbearbeitung? Ich weiß auch, Effekte soll man erst bei ihrem Fehlen bemerken.
Vor allen Dingen würden mich aber ein paar Tips vor Fehlkäufen bewahren.
So, ich hoffe das war nicht zu lang.

Bert

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Kleinferdinand
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Beitrag von Kleinferdinand »

Hi Bert,

Meiner Meinung nach sollte man nur im Notfall von Lautsprechern
aufnehmen, wenn Line- oder Kopfhörerausgänge ausscheiden,
der besseren Klangqualität wegen und zwar als trockenes Signal
ohne Hall.
Die Effekte werden dann bei der Nachbearbeitung pro Spur
dazugemischt, je nach Instrumentengattung mehr oder weniger.

In meinem Fall habe ich sehr gute Erfahrungen mit einem
Kompaktstudio gemacht, gibts von div. Herstellern von Laptopgröße
bis zum Profistudio in allen Preislagen. Die Geräte haben alles
an Bord, damit am Ende eine passable CD herauskommt.
Hauptargument für so ein Teil war für mich die Flexibilität beim Transport,
da meine Orgel nicht transportabel ist und somit die Aufnahmen in meinem Wohnzimmer ermöglicht.
Die Weiterbearbeitung erfolgt dann im stillen Kämmerlein.

Viele Grüße

Bernd

w8335
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Beitrag von w8335 »

Hi Freunde,

ich mache schon lange Aufnahmen verschiedenster Art. Bei Orgelaufnahmen gehe ich möglichst an den 0dB-Ausgang. Bei umfangreicherem Equipment (Konzerte mit Mixern, Zusatzverstärkern usw.) zur Absicherung beider Seiten am besten über eine DI-Box; das gibt mir die Möglichkeit über symmetrische Leitungen zum Aufnahme-Mixer zu fahren, was die Einstreuung von Störungen vermindert, ausserdem ist eine galvanische Trennung der Geräte möglich.

Aufnahmen mache ich seit langem mit MiniDisk und 44.1 Samplerate, das passt dann auch exakt zur CD. Bei der Nachbearbeitung wird das MD-Deck über TOS-Link mit dem PC verbunden, ebenfalls zur Unterdrückung von Störungen und Brummeinstreuungen; alles galvanisch getrennt.

Auf dem PC habe ich über 15Jahre mit DigiRecord (by Böhm) und dem identischen Produkt TripleDat gearbeitet. Vor einem Jahr habe ich zu Samplitude von Magix und E-MU von Creative gewechselt. Dies aus nur einem triftigen Grund: DigiRecord / TripleDat läuft wegen der notwendigen Soundkarte (Treiber/Lizenzkey) nur auf Win-9x.

Eine Warnung möchte ich noch anbringen:
Das Equipment sollte nicht wegen Budgetgründen zu billig gewählt werden, sonst vergeht einem die Lust sehr schnell. Das wäre schade bei dem nicht unerheblichen Aufwand, das gewählte Produkt optimal auszunutzen.

und nun viel Spass
Wolfgang

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