Sequenzer gesucht...

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Kleinferdinand
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Sequenzer gesucht...

Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo Böhm-Gemeinde,

unsere SEMPRA-Modelle sind ausgezeichnete Musikinstrumente mit vielfältigen
Möglichkeiten, einfacher Bedienung und einem hervorragenden Klang.
Eine Generation von Orgeln, die Ihresgleichen sucht, einfach einmalig auf dem Markt!

Doch es gibt da etwas, was die früheren Modelle auch auszeichnete, etwas, was ich inzwischen schmerzlich vermisse:
den Sequenzer in der Orgel!

Es war so herrlich einfach, mal schnell eine Note zu korrigieren, einen Klang
innerhalb eines konvertierten Styles zu transponieren oder sich ein Playback für eine
Tonaufnahme zu basteln.

Frage an die Sempra-Eigner,
mit welchem Equipment, Hardware oder Software, ersetzt ihr den fehlenden Sequenzer?
Vielleicht hat jemand einen Tipp für ein (einfaches) Programm zum Bearbeiten
eines Midifiles?
Klar, Steinbergs Cubase ist hierfür der Standard, aber für einfache Anwendungen zu mächtig
und komplex.

Also, wer hat eine Empfehlung oder kann über seine Erfahrungen berichten?

Gruß
Bernd

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Claus Riepe
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo Bernd!

Cubase ist schon eine gute Wahl, es reicht ja für die MIDI-Bearbeitung die kleinste Version Elements. Du kannst Styles und Playbacks (MIDI-Files) als MIDI-Styles bzw. MIDI-Styles aus der Orgel exportieren, in Cubase die Partitur anpassen und anschließend wieder zurückimportieren. Wie das geht?
Style oder Playback aufrufen, dann ins USB Menü, dort links Dateityp "MIDI STYLE" bzw. "MIDI FILE" anwählen und dann rechts auf "gewählten Dateiyp speichern". Jetzt wird die aktuelle Begleitung als entsprechendes File auf den Stick gespeichert. Nach der Bearbeitung dann wieder auf gleichem Wege importieren.

De einfachen MIDI-File Editoren erlauben meist auch nur eine Bearbeitung von Instrumentierungen, das kannst du in der Orgel auch machen.
Wenn du an die Notenevents ran willst, kommst du um ein Programm wie Cubase nicht herum. Man ist da auch relativ schnell drin.

Es wird auch irgendwann wieder etwas Ähnliches in der SEMPRA geben, aber da muss halt eine Menge an Überlegung und Programmierung vorausgehen. Immerhin können in einer SEMPRA auch gern mal 30, 40 oder mehr Parts gleichzeitig spielen: Das ist was anderes, als bei allen anderen Herstellern, wo es 4, 5 (Keyboards) oder maximal 16 (Orgeln) sind. Und man will ja zu seiner Aufnahme auch noch wieder dazuspielen können, und und und... :)
Für detaillierte Bearbeitungen gibt es ja tolle Programme wie z.B. Cubase, da muss man das Rad auch nicht neu erfinden :)

Gruß,
Claus
digital:
SEMPRA SE100 / SE10DB
Overture stage
analog:
Böhm Professional 2000
Böhm DnT - Original Ady Zehnpfennig
Böhm CnT/L

frank_m
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von frank_m »

Hallo Bernd,
es gibt natürlich eine Reihe von professioneller Sequenzersoftware, Cubase eine davon. Die Vollversionen dieser Programme sind oft sehr teuer, die "Lite"-Versionen sind oft stark begrenzt, was die Zahl der Spuren angeht.
Ich hatte früher Cubase LE 3 (oder so ähnlich), mit max. 48 Spuren, das hat für mich ausgereicht. Als ich mir einen neuen Rechner kaufte, wollte ich mir was Gutes gönnen und habe die Vollversion von Cubase gekauft (weiß nicht mehr, welche Nummer). Ich hatte nur Probleme! Erst ließ sie sich nicht installieren, dann waren nach der Installation die Zugaben (Plugins, Sounds, die alle mitgeliefert werden) nicht verfügbar. Noch schlimmer waren die Abstürze, Blue-screens, lautes Knallen. Zweimal ließ sich der Rechner hinterher erst wieder starten, nachdem eine Rettungssoftware den Rechner wieder nutzbar gemacht hatte. Ich weiß bis heute nicht, was damals los war, aber es gab auf zwei Rechnern diese Probleme. Ich gab es auf und hakte es als 500 Euro teure Erfahrung ab.
Ich will aber natürlich nicht Cubase schlecht reden. Es gibt auch Cubasis für Smartphones oder Tablets. Cubase ist sicherlich ein tolles Programm mit unglaublichem Umfang, vielen Plugins und viele Profis nutzen es. Für viele Amateure allerdings viel zu komplex.
Eine günstige Alternative wäre vielleicht Reaper. Das kann man kostenlos herunterladen und ausprobieren, mit vollem Funktionsumfang. Im Prinzip muss man dann nach der Evaluierungsphase eine Lizenz für 60 Dollar (?) kaufen, aber man kann so lange "Still evaluating" anklicken, bis man sicher ist, ob Reaper geeignet ist, oder nicht. Auf der Homepage gibt es links zu dutzenden Videos, die die verschiedenen Funktionen darstellen, allerdings alles in Englisch! Falls das ein Problem ist, müsstest Du suchen, ob es auch was auf Deutsch gibt. Wie gesagt, der Vorteil ist die beliebig lange Testphase ohne Risiko Geld für etwas zu verschleudern, das man dann doch nicht benutzen kann.
Ich nutze es im Moment mehr oder minder nur als Mehrspuraufnahmegerät. Ich habe die Audio-Ausgänge der Orgel, eines Expanders und eines Rechners über ein Audiointerface von Focusrite mit 8 Eingängen angeschlossen. So nehme ich deren Audiosignale in Reaper auf. Innerhalb von Reaper habe ich dann noch VST-Instrumente in Form von Kontaktinstanzen laufen, die vom Midi-Ausgang der Orgel angesteuert werden.
Zur Aufnahme und Editierung von Midi-Daten habe ich es praktisch noch nie benutzt und kann nichts darüber sagen, wie gut/leicht z.B. Midi-Daten editierbar sind. Aber das ist natürlich eine Grundfunktion eines Sequenzers und vermutlich funktioniert das alles gut und ist leicht bedienbar. Probiers einfach aus! Du kannst nichts verlieren.
Gruß, Frank.

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Kleinferdinand
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Kleinferdinand »

Danke Claus, danke Frank,

für eure Erläuterungen!

Ja, Cubase ist natürlich ein Mammutprogramm in dessen Funktionsumfang man
sich erst einmal einarbeiten muss, da bleiben sicher für mich als Hobbymusiker
die Mehrzahl der Möglichkeiten ungenutzt.

Reaper werde ich mir anschauen und mal ausprobieren, so wie es etliche Programme gibt,
die allesamt Eingriffe in die Midi-Architektur versprechen. Einige als Freeware, meist doch
als Trialversion, hatte ich schon einige getestet, so richtig überzeugend war noch keines dabei.

Da die Sequenzerabteilung in den vorherigen Orgelgenerationen nach einer Einarbeitungsphase
doch recht praktikabel war, kam mir folgender Einfall:
Ist es nicht machbar, den Sequenzer aus der älteren Orgelfirmware zu extrahieren,
quasi „herauszuschneiden“ und hieraus ein eigenständiges PC-Programm zu erstellen?
Dieses Editierprogramm, Sequenzer für Sempra genannt, als Software-Zubehör zu vermarkten?
Vergleichbar einem Böhm Organizer (Pro).
Vorteil, es bleibt alles in einer Hand und es gibt keine Umstellungsschwierigkeiten.
Naja, nur so eine Idee...

Gruß
Bernd

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Martin Loehr
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Martin Loehr »

Kleinferdinand hat geschrieben:
04.03.2021, 10:47
Hallo Böhm-Gemeinde,

unsere SEMPRA-Modelle sind ausgezeichnete Musikinstrumente mit vielfältigen
Möglichkeiten, einfacher Bedienung und einem hervorragenden Klang.
Eine Generation von Orgeln, die Ihresgleichen sucht, einfach einmalig auf dem Markt!

Doch es gibt da etwas, was die früheren Modelle auch auszeichnete, etwas, was ich inzwischen schmerzlich vermisse:
den Sequenzer in der Orgel!

Es war so herrlich einfach, mal schnell eine Note zu korrigieren, einen Klang
innerhalb eines konvertierten Styles zu transponieren oder sich ein Playback für eine
Tonaufnahme zu basteln.

Frage an die Sempra-Eigner,
mit welchem Equipment, Hardware oder Software, ersetzt ihr den fehlenden Sequenzer?
Vielleicht hat jemand einen Tipp für ein (einfaches) Programm zum Bearbeiten
eines Midifiles?
Klar, Steinbergs Cubase ist hierfür der Standard, aber für einfache Anwendungen zu mächtig
und komplex.

Also, wer hat eine Empfehlung oder kann über seine Erfahrungen berichten?

Gruß
Bernd
da was einfaches suchst. Kümmere dich um Magix Misik Studio 2006. Dort ist ein Midi Sequenzer und Soundauswahl je nach dem wie Du es einrichten tust drin. Ich habe noch nie einen Sequenzer in der Orgel od Station 2 benutzt weil es doch wesentlich einfacher ist mit diesem Program. Leider sind die versionen ab 2006 nicht mehr mit dem Separaten MIDI Studio.
Professional 2000 ; Orchester DS2002 : Diamant 400 : Diamant 350 CT : Station II

frank_m
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von frank_m »

Lieber Claus, kannst Du das noch mal erklären, wie man einen Style als Midi-Style auf einem Stick abspeichert?
Was heißt Style aufrufen? Es ist ja immer ein Style im Preset angewählt. Wenn ich auf USB drücke, komme ich in das Menü, mit dem ich Dateien vom Stick laden kann, aber da mir der gerade im Preset ausgewählte Style nicht angezeigt wird, kann ich den auch nicht speichern.
Wenn ich in der Begleitungsverwaltung einen Style anklicke, komme ich von da aus nicht weiter auf das USB-Menü.

Was verstehe ich da falsch? Kannst Du das bitte noch mal Schritt für Schritt darstellen, das wäre sehr hilfreich.
Danke, Gruß, Frank.

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Kleinferdinand
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo Frank,

hier hat Claus die Funktion schon mal erklärt:
viewtopic.php?f=21&p=18503#p18503

vielleicht hilft es Dir.

Gruß
Bernd

frank_m
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von frank_m »

Hallo Bernd, danke für den Link.
Mein Problem lag allerdings darin, dass ich noch die Version 1.3 installiert hatte, die diese Funktion nicht unterstützt. Deshalb kam ich nicht weiter! Nach einer e-mail mit Claus habe ich das update auf Version 1.4 gemacht und jetzt geht es.
Also, Tipp für alle: immer mal wieder die neueste Firmware installieren!
Gruß, Frank.

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w.wagner
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von w.wagner »

Hallo,
schau dir mal die Macaw DAW portable an. Das ist eine Freeware die nicht installiert werden muss!
Man könnte sie von einem USB- Stick starten.
Es gibt sie z.B. hier: https://www.heise.de/download/product/ ... able-76162
Die Software ist eine komplette DAW (Digital Audio Workstation) und beinhaltet natürlich einen Midi Sequenzer.

Da ich einer bin, der lieber spielt als klickt, verwende ich Audacity. Das ist eine Freeware Audio Recording Software mit unbegrenzten Möglichkeiten.
Ich habe damit eine Aufnahme viel schneller live eingespielt: https://www.heise.de/download/product/audacity-5660

Für aufwendige Begleitungen nutze ich auch schon mal Midi Editor.

Liebe Grüße

Werner :D
Wer sie kennt, spielt die Böhm! :D

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Vodjara
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Vodjara »

Hallo Bernd,

was früher noch recht teuer war gibt es heute kostenlos !
Als langjähriger und überzeugter SONAR-User kann ich dir mitteilen, dass es die Premium-Vollversion KOSTENLOS gibt:

https://www.bandlab.com/products/cakewalk

Bandlab ist nicht nur eine ausgewachsene professionelle Sequenzersoftware, sondern bringt auch jede Menge guter VST und andere Tools mit.
Das Problem ist allerdings - wie einige bereits erwähnten - die lange Einarbeitungszeit und das Handling damit.

Wenn es nur um MIDI geht, kannst du dir ein paar einfache kostenlose MIDI-Editoren runterladen und damit ein wenig experimentieren. Damit kannst du schon recht weit kommen......

z.B. mit einem solchen MIDI-Editor:

https://midi-editor.de.malavida.com/#gref
BÖHM 350 CT V6+
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- 2X HDS

"Dat Kabel muss anne M-CPU....!" :-D

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Kleinferdinand
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo Heinz,

Danke für Deine Infos und Vorschläge, Sonar werde ich ausprobieren.

Habe inzwischen bereits die vorgenannten Tipps mal getestet, alle sind mehr oder weniger zur
Midibearbeitung geeignet.
Allerdings hat mich kein Programm restlos überzeugt und zwar fehlt bei allen (kostenlosen) Sequenzern
ein Listeneditor. Dieser ist unverzichtbar, um Events auf Notenebene zu bearbeiten, um z.B bei konvertierten
Styles falsche Einspielungen in Begleitung oder Drums zu korrigieren.

Inzwischen bin ich einem Vorschlag von Claus Riepe gefolgt und habe mir ein Audio-Interface angeschafft,
um auch mal mit Videoaufnahmen zu experimentieren.
Hier gab es als Zugabe ein Cubase Basisprogramm dazu. Ein Mammutprogramm mit einem für mich als
Anfänger fast unüberschaubarem Funktionsumfang. Allerdings bietet Cubase, zumindest in den höheren
Programmversionen den besagten Listeneditor.

Es bleibt spannend...

Gruß und danke nochmal

Bernd

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Vodjara
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Vodjara »

Kleinferdinand hat geschrieben:
01.04.2021, 20:03
Hallo Heinz,

[....... und zwar fehlt bei allen (kostenlosen) Sequenzern
ein Listeneditor. Dieser ist unverzichtbar, um Events auf Notenebene zu bearbeiten, um z.B bei konvertierten
Styles falsche Einspielungen in Begleitung oder Drums zu korrigieren. ......]

Bernd
Also bei dem von mir vorgeschlagenen Sequenzer "BANDLAB" ist definitiv ein Listeneditor integriert. Er heißt dort "Eventeditor".
Mir ist kein Programm bekannt, wo ein solcher Listeditor nicht vorhanden ist, außer vielleicht bei den ganz "kleinen" MIDI Tools.
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Kleinferdinand
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Re: Sequenzer gesucht...

Beitrag von Kleinferdinand »

Ganz recht, Heinz,

bei Cakewalk ist der Listen (Event) Editor vorhanden, um die Notenevents in Midispuren zu bearbeiten
Auch das Programm hat natürlich einen mächtigen Funktionsumfang und erfordert etwas Übung,
erleichtert wird dies allerdings durch eine deutschsprachige Menüführung.

Insgesamt erscheint mir Cakewalk von meinen bisher getesteten Midi-Editierprogrammen am besten geeignet
und das für lau, ich kann es jedenfalls nur empfehlen.

Danke für den Tipp, Heinz!

Gruß
Bernd

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