MD 1030XL, Tantalkondensatoren

MD 500/520/800/900/1000/1030/2000, Expander 12/24, 4x9, Station one/two usw.

Die erste volldigitale Orgelgeneration in schon damals zukunftsweisender Modultechnik. 1984 bis 1990
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Chipie
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MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von Chipie »

Hallo Leute, habe mir kuerzlich eine Boehm 1030XL zugelegt und natuerlich muss da einiges renoviert werden. Beim messen kam heraus das viele Tantal Kondensatoren einen kurzen haben meine frage isst daher macht es viel aus wen ich die Tantals mit normalen low ESR/long life Elkos umtausche?? Wie isst die erfahrung hier mit die uebrigen Elkos die Boehm verwendet hat? sind die noch zuverlaessig nach 20-25 Jahre??
Ich hoffe das mein Deutsch nich so schlecht isst da ich als Hollaender ein bisschen aus der Uebung bin, also bitte nicht so streng mit der Gramatik.

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Chipie
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von Chipie »

OK ich werde es anders machen. Die Spannungsversorgung , +18 und -18 werde ich umbauen wie ich es gewohnt bin bei High-End Roehrenverstaerker. Eine gute Spannungsreglung basierend auf LM317/LM377 und MJ2955 mit 2x 22000uF Becherelko's fuer die Abflachung. Dan gibt es keine Spannungsspitzen mehr. Isst 5 Ampere genug?? Habe festgestellt das die Tantals durchschlagen bei der 'Rushin' beim einschalten der Orgel, die Elko's in der Spannungversorgung degenerieren ueber die Jahren. Gibt es noch Boehm Ingenieure auf dieses Forum die mir dazu etwas sagen koennen??

gdrexl
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von gdrexl »

Hallo Chipie,

die +/-18V sind nur eine Zwischenspannung. Auf den einzelnen Karten sind 7812 und 7912 als Regler eingebaut, die die eigentliche Betriebsspannung von +/-12V bereitstellen. Die Tantals sieben diese Spannung.

Beim Schaltnetzteil werden die +/-5V zentral bereitgestellt. Da muss man dann alle weiteren 12V Regler entfernen, also Bus-Platine, Manuale und Pedal umbauen. Da die +/-12V meines Wissens nur von den Steckkarten benötigt wird, ist der Umbau hier weniger aufwändig.

Die Tantals sind meiner Erfahrung nach eigentlich recht stabil, wenn sie nicht mit falschen Spannungen/Polaritäten traktiert werden. Bei meiner 1030 hatte ich auch einen defekten Tantal in der SG 2. Hier war aber mit höchster Wahrscheinlichkeit zeitweise eine falsche Polarität angelegen (siehe meinen Reparaturbericht.)

Viele Grüße
Gerhard

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Chipie
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von Chipie »

Danke fuer ihre Antwort aber ich moechte regulieren auf +18 und -18 Volt damit die neue Tantals keine Spannungsspitzen bekommen damit die Lebensdauer laenger wird. Dazu brauche ich nur die spannungsplatine zu aendern und brauche ich die Steckplatinen nicht zu aendern. Die 5V leitung isst kein Problem mit der Tantalkondensatorn.

gdrexl
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von gdrexl »

Hallo Chipie,

dann würde ich den Netzentstörfilter und den Kondensator nachrüsten, wenn noch nicht vorhanden.
Auf der Netzteilplatine wird die Wechselspannung vom Trafo gleichgerichtet und mit großen Siebkondensatoren geglättet. Danach werden 12V über 7812 stabilisiert und mit kleinen Tantals nochmals gesiebt. Nach meinem Elektronik-Verständnis dürften bei den Tantals gar keine großen Spannungsspitzen mehr ankommen...

Die benötigte Leistung kann man eigentlich am Gleichrichter bzw. seinem Datenblatt ablesen. Die maximale Stromstärke, die der Gleichrichter ab kann ist eine gute Hausnummer. Je nachdem wie gut die Orgel ausgestattet ist, kann es mit dem Standard-Netzteil aber auch eng werden. Dann kann man einen stärkeren Gleichrichter und größere Sieb-Elkos verwenden, oder das Schaltnetzteil einsetzen.

Viele Grüße
Gerhard

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Chipie
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von Chipie »

Hallo Gerhard,
Habe gerade die (alte) Elkos ersetzt met neue Becherelkos und keine Spannungspitzen mehr. Der Rushin-effekt isst verschwunden. Habe die alte Elkos gemessen und die waren schon ziemlich am Ende. Jetz die Tantals ersetzen auf die Steckkarten.

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Martin M.Strauch
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Re: MD 1030XL, Tantalkondensatoren

Beitrag von Martin M.Strauch »

Hallo Chipie,

ihr habt das schon sehr schön beschrieben. Zuerst werden die Spannungen am Netzteil geglättet. Da aber immer mal wieder beim Einschalten eine Impulsspitze durchgeht, sind die kleinen Tantal´s an jedem Eingang in eine Baugruppe nochmal vorgeschaltet.

Diese werden im laufe der Jahre einfach taub, und wenn sie dann beim Einschalten einen solchen vollen Impuls abbekommen, da ja nach längerem spannungslosen herumbestehen auch die großen Kondensatoren etwas Zeit brauchen ( für die Technicks unter uns 5t (tau) ), fliegen die Tantalkondensatoren beim ersten Einschalten gern weg. Ich hab meine einfach gegen gleichwertige aus dem Elektronikshop getauscht, aber auf allen Karten, und seit dem läuft alles Fehlerfrei.

Der Umbau, den Du gemacht hast, glättet schon vorher ziemlich optimal, Du solltest trotzdem alles Tantal´s tauschen, dann hast Du keine Probleme mehr...^^

Gruß und viel Spaß,

wenn noch was sein sollte, gerne wieder melden.

Martin
Isch bin ein alter Böhmat...

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TyrosII
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