Ab Noten oder nur mit Gefühl?

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BigMäc
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Ab Noten oder nur mit Gefühl?

Beitrag von BigMäc »

Hallo zusammen.

Als Wiedereinsteiger in die BöhmWelt würde mich folgendes brennend interessieren.
Wie handhabt Ihr das mit Euren Stücken? Erklärung:
Mit der Orgel kann man ja nahezu alles Spielen was Töne hat. Wenn Euch ein Stück gefällt, kauft Ihr da schon mal Noten dazu? Arrangiert Ihr die Musik, oder hört Ihr Euch die Musik lange an, setzt Euch an die Orgel und los geht's?
Ich habe bis jetzt nur immer nach Noten gespielt und möchte darum gerne ein paar andere Varianten kennen lernen um sich ein Musikstück bestmöglich anzueignen. Das noch einen haufen Übung dazu kommt, ist mir klar. Aber was geht Euch leichter von der Hand: Hören und spielen, oder ab Noten? Das würde mich von Hobbyisten gleichermaßen wie von Profis sehr Interessieren.

BigMäc

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uwienand
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Beitrag von uwienand »

Hallo zusammen,

...tja, also Noten nehme ich schon her. Allerdings halte ich mich nicht sklavisch dran. Ich finde das Arrangieren ist das spannendste. Und das ist gar nicht so einfach.

Je mehr man ein Stück nicht mehr vom Blatt ablesen muss, umso freier ist man beim registrieren. Mir geht es da zuweilen so, dass ich zwei Stunden das gleiche spiele und dabei die Registrierung immer wieder abwandele. Das ist dann pure Entspannung.

cu
Uwe

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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!


das ist wirklich sehr unterschiedlich. Manches bringt man sich nach Gehör bei, anderes nach Noten. Diese zu beherrschen ist auf jeden Fall von Vorteil. Das heißt ja nicht, dass man vom Blatt spielen können muss.

Ebenso wichtig ist es, sich viel Musik seiner Favoriten und der Stilrichtungen, die man selbst spielen will anhört und sich anschaut, was da wie gemacht wird hinsichtlich Besetzung, Stimmführung, eben Arrangement. Das heißt ja nicht, dass man nur "abkupfern" soll - schließlich macht gerade das eigene Arrangieren auf der Orgel, insbesondere auf einer, die dafür soviele Möglichkeiten bietet wie eine Böhm so viel Spaß. Aber die eine oder andere Anregung kann man sich da schon holen.

Viele Grüße,

Claus

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BigMäc
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Beitrag von BigMäc »

Tja in dem Falle müsste ich mir dann irgendwie das arrangieren beibringen. Ich nehme an es gibt sicher dutzende Bücher darüber verfasst. Wie gesagt bis jetzt habe ich nur nach Noten gespielt (4 Jahre Orgelschule in Konstanz), aber selber so richtig arrangiert habe ich noch nie. Wird sicher eine gänzlich neue Erfahrung für mich werden. Vielleicht werde ich in Zukunft auch die Lieder aus einem etwas anderen Blickwinkel ansehen als bis jetzt.
Ich könnte mir in der Tat das arrangieren von Liedern als recht Interessant vorstellen.
Na mal sehen.

Auf jeden Fall Danke für Eure Meinungen

BigMäc

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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

also "arrangieren gelernt" in dem Sinne habe ich auch nie. Aber ich habe versucht, die Klänge und Stimmführungen, die ich hier und da gehört habe, auf der Orgel umzusetzen. Man kriegt da irgendwann schon eine gewisse Routine und wird dann auch immer selbständiger in der Umsetzung eigener Ideen. Also, einfach mal anfangen damit! ;-)

Bisst Du eigentlich am 10./11. November bei Markus Müller in Horgen? Robert gibt da ja zwei Konzerte und ich werde auch da sein.

Vielleicht bis dahin!


Gruß,

Claus

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BigMäc
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Beitrag von BigMäc »

Hallo Claus.

Ja ich hatte Anfangs vor am 10. dort zu erscheinen, da ich Arbeiten muss werde ich wohl den 11. nehmen.
Bis jetzt sehe ich auf der Schweizer Homepage eben nur diese Daten, aber wann das Zeitlich sein soll ist nicht daraus ersichtlich, weshalb ich bis jetzt auch keine Reservierung gemacht habe.
Kannst Du mir das eventuell sagen ?

Gruss

BigMäc

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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

die Konzerte beginnen am 10.11. um 19.00 Uhr und am 11.11. um 17.00 Uhr.

Die neue Webseite von Musicreativ müsste in den nächsten Tagen im Netz stehen. Da steht dann alles drauf. Wir werden auch an den Nachmittagen schon was machen dort, VSP Demo, Workshops usw. Am Samstag ab 14.00 Uhr und am Sonntag ab 13.00 Uhr.

Viele Grüße,
Claus

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BigMäc
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Beitrag von BigMäc »

Hey,

Samstag erst ab 19 Uhr. Na dann geht's mir ja doch :-). Ich habe gedacht das wäre vielleicht schon am Vormittag. Na lieber so, dann kann ich nähmlich am Sonntag ausschlafen und vielleicht gleich was von den Workshops an meiner Orgel ausprobieren.

Danke

BigMäc

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Charly2801
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Beitrag von Charly2801 »

Hallo BigMäc,

das mit den Noten oder frei spielen vergleiche ich immer mit einem Redner: Eine vom Blatt abgelesene Rede ist langweilig, kommt nicht "rüber" und bleibt meistens nicht im Gedächtnis. Wenn ein Redner etwas zu sagen hat, braucht er kein Manuskript - allerhöchstens ein paar Notizen für die Fakten.
Spaß macht ja das eigene Musizieren m.E. auch deshalb, weil die Möglichkeiten völlig frei sind, ein Musikstück zu interpretieren. Das hat auch den Vorteil, dass Fehler relativ leicht "umspielt" werden können und ein Zuhörer, der das Musikstück nicht ganz genau kennt, den Fehler gar nicht bemerkt oder ihn der Improvisation zuschreibt. Beim Spielen vom Blatt ist das -fast- unmöglich.
Zum Einstudieren sind manchmal Noten hilfreich, aber zwängen doch recht heftig ein. Wenn ich ein Musikstück 20 mal spiele, spiele ich es 20 mal anderns - je nach Lust und Laune. Das gipfelt dann in einer dauernden Änderung meiner selbst angelegten Presets. Macht zwar viel Arbeit, bringt aber Spaßfaktor 10.
Die gelernten "Vomblattspieler" werden jetzt vielleicht aufschreien und die "Hudelei" verdammen. Ich appeliere aber an die den Musikern nachgesagte uneingeschränkte Toleranz.

Gruß
Charly
Alles geht, nur die Frösche hüpfen !
Metamorphose einer MD 1030 zur Diamant 450 CT mit "Alles drinn, wo gibbt !!" (= seit Amadeus falsch)

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BigMäc
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Beitrag von BigMäc »

Danke für die Antwort.

Lustige Sache: früher in der Orgelschule tat man sich schwer von der Begleitautomatik wegzukommen und alles selber mit linker, rechter Hand und Pedal zu koordinieren .... jetzt scheint es gerade umgekehrt zu sein. Ich bin mir so gewöhnt nur mit Schlagzeug aber ohne BG zu spielen dass ich mir das erst wieder aneignen muss. Ich hab aber NUR vom Blatt gespielt, keine Improvisation .. nix. Wenn ich mir zum Teil die VideoClips von Dennerlein, Wunderlich, Bartha und Co. anschaue kommt mir das grausen. Was die auf ihrem Spieltisch rumfuchteln und Einstellungen vornehmen können .... und das während dem Spielen.
Da muss ich sagen ....Wahnsinn....!!!

Gruss

BigMäc

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uwienand
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Beitrag von uwienand »

Hallo BigMäc,

...damit ich da nicht so furchtbar rumfuchteln muss, mach ich das meistens so, dass ich mir eine Preset-Serie zusammenstelle. Dann brauche ich mit nur den "+"-Knopf zu merken und den an den richtigen Stellen zu drücken - und schwups ist das Saxophon da, wo gerade noch die Strings waren...

Vor meiner Diamant hatte ich ein Doublefun. Das ist jetzt schon ein gutes halbes Jahr her, dass ich die Instrumente getauscht hab. Es passiert mir heute noch (glücklicherweise nur gelegentlich...), dass ich die Knöpfchen dort suche, wo sie am Doublefun waren (zum Beispiel der Phaser)... Und das mit den Presets hat sich als ganz praktisch erwiesen.

cu
Uwe

vesuvio

Beitrag von vesuvio »

Hallo BigMäc,

beim Lesen deiner Ausführungen hab ich gedacht, das könnte "ich" geschrieben haben.
Ich spiele ebenfalls fast ausschliesslich nur nach Noten. Die brauch ich, um die erforderlichen Akkorde ersehen zu können. Gehörmässig ist da bei mir nix rauszuhören. Deshalb Noten, die ich mir kaufen muss.
Aber dies alleine reicht nicht aus. Auf dem Notenblatt stehen zwar die Melodie, Akkorde, Bass usw. Es fehlen aber sehr oft die "liedtypischen" Anfänge oder auch Zwischenspiele. Und hierfür muss man sich den Titel im Original anhören und dann einzubauen versuchen. Der Zuhörer sollte nach den ersten Takten bereits das Aha Erlebnis haben, den Titel zu erkennen. So ist es ja auch meist, wenn wir im Radio ein Lied hören.
Wenn ich Orgel spiele dauert es recht lange, bis man weiss, welches Lied es ist (oder sein soll).
Also Hören ist absolut wichtig.

Auswendig spielen hat den grossen Vorteil, wie es bereits in den Beiträgen geschrieben wurde, dass man viel freier spielen kann. Die Zeit, die zum Notenlesen erforderlich ist, kann man dann nutzen, irgendwelche "Knöpfchen oder Taster" zu betätigen, um das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten.

Ich bin noch weit davon entfernt, dass was ich hier geschrieben habe bei mir selbst umzusetzen. Aber ich arbeite dran.

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eber51
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Beitrag von eber51 »

Hallo Vesuvio,

eine schnellere und effektivere Art an Noten zu kommen ist sich vom gewünschten Stück das MIDI- File zu besorgen. Mit einem geeigneten Notendruckprogramm kannst Du die einzelnen Spuren ausdrucken. Gefällt Dir die Tonart nicht, dann ist es kein Problem diese schnell zu ändern.
Mit dem Rest des Files bastelt man sich mit einem Stylekonverter (z.B. Ranger) den entsprechenden titelbezogenen Style. Natürlich mit dem original Intro und Ending.
Wenn Du die Harmonien nicht erkennst, dann kaufe das PC- Programm "Virtual Lyric-Desk" von Böhm.
Nun kannst Du Dich ans Original halten und Deine Variationen dazu spielen wie es gefällt.
Deine Zuhörer werden Augen (Ohren) machen!

Gruß:
Josef

vesuvio

Beitrag von vesuvio »

danke für die Anregungen.
Werde sie im Auge behalten.

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BigMäc
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Beitrag von BigMäc »

Claus Riepe hat geschrieben:Hallo!

also "arrangieren gelernt" in dem Sinne habe ich auch nie. Aber ich habe versucht, die Klänge und Stimmführungen, die ich hier und da gehört habe, auf der Orgel umzusetzen. Man kriegt da irgendwann schon eine gewisse Routine und wird dann auch immer selbständiger in der Umsetzung eigener Ideen. Also, einfach mal anfangen damit! ;-)

Bisst Du eigentlich am 10./11. November bei Markus Müller in Horgen? Robert gibt da ja zwei Konzerte und ich werde auch da sein.

Vielleicht bis dahin!


Gruß,

Claus
Also ist reserviert für mich. Bin also am 10. auch in Horgen. Bis dann.

Gruss

BigMäc

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