Freischaltungen an Böhm Instrumenten

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w.wagner
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Freischaltungen an Böhm Instrumenten

Beitrag von w.wagner »

Hallo zusammen,
ich hätte mal eine generelle Frage bezüglich der Freischaltungen an Böhm Instrumenten.
Disketten sind ja bekannterweise kein 100% ig sicheres Speichermedium, wenn sie einem Magnetfeld ausgesetzt sind, können sie schnell beschädigt werden, bzw. ältere Disketten können auch ohne fremde Einwirkung unbrauchbar werden.

Frage 1: wie ist die Freischaltung technisch realisiert? Nach meinem Gutdünken, müsste die Seriennummer des Instrumentes eine Rolle spielen und die Features, die der ursprüngliche Kunde erworben hat. Idealerweise müssten all diese Informationen in einer Datenbank abgelegt sein und im Falle eines Falles, sollte die Möglichkeit bestehen herstellerseitig die Freischaltungen, sprich die Disketten zu reproduzieren, liege ich da richtig?

Frage 2: Lt. deutschem Recht muss meines Wissens so was 30 Jahre Bestand haben, ich bin mir aber nicht sicher.
Was passiert, wenn ein Böhm Kunde Probleme mit einer Freischaltung an einem älteren Instrument hat, gibt es dafür noch Support und was kostet dieser? Meines Erachtens müsste in Deutschland rechtlich sichergestellt sein, dass Leistungen (Features) die der ursprüngliche Käufer erworben hat reproduzierbar sind, schließlich wurden sie ja bezahlt.
Da ich mir nach dem Verkauf meiner 400CT irgendwann ein gebrauchtes Instrument zulegen möchte, ist das für mich ein spannendes Thema, da bei einem gebrauchten Instrument oft keine Systemdisketten enthalten sind oder das Diskettenlaufwerk fehlt bzw. beschädigt ist, bzw. habe ich keine Möglichkeit die Systemdisketten auf die Schnelle zu prüfen, einen etwaigen Defekt erkennt man erst wenn "es ernst wird", sprich der Akku sich verabschiedet.

Liebe Grüße

Werner :)
Wer sie kennt, spielt die Böhm! :D

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Claus Riepe
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Re: Freischaltungen an Böhm Instrumenten

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

Also noch kann vieles geliefert werden, zumindest aus M-CPU und MegaFlash Zeiten. Aber Disketten sind immer schwerer zu bekommen.
Bei den jüngeren Generationen mit USB Drive ist die Lage sicher entspannter.

Wie das rechtlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich frage mich gerade, wo man noch Windows Software aus den 190ern bekommt...
Hier ist es aber auch so, dass es sich bei den Modellen größtenteils um Software aus der Zeit vor dem aktuellen Unternehmen Keyswerk handelt. Keyswerk hat zwar die Produktlizenzen erworben, ist aber kein Rechtsnachfolger der vorhergehenden Unternehmen.

Für den Aufwand werden natürlich Gebühren erhoben, insbesondere wenn nicht nachgewiesen werden kann, ob eine Freischaltung schon mal für das betreffende Instrument erworben wurde.

Wenn also ein gebrauchtes Instrument, würde ich ggf. darauf achten, dass dieses jüngeren Datums ist und bereits über ein USB-Drive verfügt, bzw. ein Modell wählen, bei dem das zumindest nachgerüstet werden kann. Seit den mit USB Drive ausgelieferten Instrumenten ist zumindest im Werk auch archiviert, welche Software für welche ID Nummer ausgegeben wurde. Wenn das Instrument ursprünglich über das Werk verkauft wurde, wird man das also in der Regel nachvollziehen können. Wenn es über einen Händler verkauft wurde, sollte dieser die Daten haben.

Viele Grüße,
Claus
digital:
SEMPRA SE100 / SE10DB
Overture stage
analog:
Böhm Professional 2000
Böhm DnT - Original Ady Zehnpfennig
Böhm CnT/L

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w.wagner
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Re: Freischaltungen an Böhm Instrumenten

Beitrag von w.wagner »

Hallo Claus,
vielen Dank für deine kompetente Antwort! Jetzt bin ich etwas schlauer. :?

L.G.

Werner

PS: bei Windows verhält es sich etwas anders, da es ein reines Softwareprodukt ist. Bei einer Orgel ist es Hardware die an die Software gekoppelt ist.
Aber egal .... wir sind ja hier keine "Rechtsverdreher". :D
Wer sie kennt, spielt die Böhm! :D

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