Wersi Insolvenz

Alles, was eigentlich garnichts mit Böhm-Orgeln zu tun hat
Antworten
Benutzeravatar
Klimperkutte
Beiträge: 86
Registriert: 16.04.2007, 16:40
Wohnort: Eutin

Wersi Insolvenz

Beitrag von Klimperkutte »

Hallo,

Mit Bedauern habe ich in der neuen OK Ausgabe gelesen,das die Fa.Wersi wieder in die Insolvenz gerutscht ist.Wieder geht ein Deutscher Orgelhersteller den Bach runter. Man kann nur Hoffen,das sich für die Fa.ein Weg findet wieder Presänt zu sein.
Es ist eben schwierig bei der heutigen Wirtschaftslage Instrumente in der Preisklasse wie sie angeboten werden an den Mann oder Frau zu Bringen.
Die Japanische Konkurenz ist hier eben in jeder Hinsicht führend auf dem Instrmenten Markt.Die jungen Leute haben nicht eben mal so 15000Euro um sich eine Orgel zu Kaufen, wenn man doch für 3000 Euro ein Keyboard mit bester Ausstattung bekommt.
Man kann nur Hoffen und Wünschen,das uns die Marke Böhm (Keyswerk) noch lange erhalten bleibt :wink:
Viele Grüße
Herbert

Ein Tag ohne Musik ist ein verlorener Tag

Benutzeravatar
Claus Riepe
Site Admin
Beiträge: 4196
Registriert: 29.08.2006, 13:58

Beitrag von Claus Riepe »

Hallo!

ich denke, alle wären interessiert, dass es in Halsenbach irgendwie weitergeht. Warten wir ab, was passiert.
Andererseits wäre ich mit der These der grundsätzlichen Überlegenheit der Japaner auch vorsichtig. Erstens kochen auch die nur "mit Wasser", zweitens habe ich zumindest aus vielen Gesprächen mit Fachhändlern usw. den Eindruck gewonnen, dass sich gerade der Keyboardmarkt derzeit doch auch eher schwer tut. Dazu kommt ein extrem harter Preiskampf durch die großen Internethändler usw. Da kann es ein Nischenhersteller mit seinen Orgeln sogar durchaus leichter haben - wenn seine Strukturen stimmen und diese an den Markt angepasst sind. Ich vergleiche das immer ein wenig mit dem Marktsektor der High-End Geräte im HiFi-Bereich. Da gibt es auch kleine, aber feine Unternehmen, die mit vergleichsweise hochpreisigen Geräten eine Marktnische erfolgreich besetzen, trotzdem die breite Masse eben ihre Henkelmänner im Media Markt von der Palette zieht.

Gruß,

Claus
digital:
SEMPRA SE100 / SE10DB
Overture stage
analog:
Böhm Professional 2000
Böhm DnT - Original Ady Zehnpfennig
Böhm CnT/L

Benutzeravatar
Klimperkutte
Beiträge: 86
Registriert: 16.04.2007, 16:40
Wohnort: Eutin

Beitrag von Klimperkutte »

Claus Riepe hat geschrieben:Hallo!

ich denke, alle wären interessiert, dass es in Halsenbach irgendwie weitergeht. Warten wir ab, was passiert.
Andererseits wäre ich mit der These der grundsätzlichen Überlegenheit der Japaner auch vorsichtig. Erstens kochen auch die nur "mit Wasser", zweitens habe ich zumindest aus vielen Gesprächen mit Fachhändlern usw. den Eindruck gewonnen, dass sich gerade der Keyboardmarkt derzeit doch auch eher schwer tut. Dazu kommt ein extrem harter Preiskampf durch die großen Internethändler usw. Da kann es ein Nischenhersteller mit seinen Orgeln sogar durchaus leichter haben - wenn seine Strukturen stimmen und diese an den Markt angepasst sind. Ich vergleiche das immer ein wenig mit dem Marktsektor der High-End Geräte im HiFi-Bereich. Da gibt es auch kleine, aber feine Unternehmen, die mit vergleichsweise hochpreisigen Geräten eine Marktnische erfolgreich besetzen, trotzdem die breite Masse eben ihre Henkelmänner im Media Markt von der Palette zieht.

Gruß,

Claus

Hallo Claus,

Überlegen sind diese schon meine ich da die Japse ja auch Weltweit verkaufen und dies auch in anderen Stückzahlen was bei den Deutschen Herstellern ja nicht so ist.
ich nehme mal an ,das bei Wersi der Verkauf der Orgeln nicht das gebracht hat um weiter existieren zu können.
Ich bin trotzdem der Ansicht,das die Orgeln im Verhältnis zu einem Keyboard im Preis zu hoch sind.Das hatte wie ich mich errinnern kann, ich glaube Günhard vor Jahren schon mal in der OK geschrieben.
Bei den Keyboards ist der Konkurenzkampf mit sicherheit groß da gebe ich Dir auch Recht. Was ich nicht verstehe,ist doch die Tatsache warum immer wieder nach kurzer Zeit die Jeweiligen Betreiber Aufgeben müssen.?
Darum glaube ich,das es auch damit zusammenhängt,das die Orgeln im Gegensatz zum Keyboard aus vielerlei gründen nicht so gefragt sind.
Die Fa.Roland hat ja versucht mit den kleineren Modellen die Jugend zu interessieren aber seien wir doch mal ehrlich wenn ein 14 Jähriger sich das aussuchen kann ob er eine Orgel oder doch lieber ein Keyboard in dieser Preisklasse will nehme ich mal an,das dieser das Keyboard Wählen wird. Man vergleiche nur mal die Ausstattung. :wink:
Wenn die Fa.Wersi nicht mehr weitermachen könnte wäre das trotzdem sehr zu Bedauern.Mit einer Wersi Orgel hat es bei mir vor über 23 Jahren mal angefangen. Mein Interesse an diesen Instrumenten besteht auch Heute noch obwohl ich eine Böhm habe. :mrgreen:
Viele Grüße
Herbert

Ein Tag ohne Musik ist ein verlorener Tag

Benutzeravatar
wissingc
Beiträge: 316
Registriert: 26.08.2008, 18:06
Wohnort: 48691 Vreden

Beitrag von wissingc »

Hallo,

tja das ganze ist offensichtlich nicht so einfach; wenn es das wäre, würde keine echte Marke Probleme haben. Fakt ist, aus Sicht der Leute ist die Orgel a) zu teuer und was die Kid's angeht b), sie ist megamäßig out. Wer Heute mit Handy ohne Bluetooth und Touchscreen und Mega abgefahrene Kurzvideos und den neuesten Klingeltönen unterwegs ist, gehört zum Leben nicht dazu. Keyboard findet man bei Oasis ... überall und die Orgel ist die Theater-Orgel zur Stummfilmbegleitung. Das ist die weitläufige Meinung. Zudem lässt sich ein Keyboard ja auch schneller erlernen. Ich für meinen Teil, obwohl ich auch nur für mich spiele, weiss dass es anders ist. Aber was hilft das. Zeigt den Kid's im Musikuntericht in den Schulen das ich mit Händen und Füßen individuelle Musik mache und ein Orchester bediene und sie bekommen Lust daran.

Ach ja, ich war Heute in Köln und habe gemerkt wie klein ich wieder beginnen werde. Herr Lampe hat eindrucksvoll gezeigt, zu was diese Instrumente im Stande sind!!!

Grüße und ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße

Christoph

Diamant 450 mit 1 Amadeus

indigo

Beitrag von indigo »

Hallo,

ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, und da kann man natürlich geteilter Meinung sein, ich habe von 1971-1974 für Dr. Böhm als Vorführer gearbeitet und wechselte dann zur Fa. Viscount, es wurden Orgeln verkauft
ohne Ende, irgendwann, ich meine so um 1985 kamen die ersten Plastikkeyboards auf den Markt, rausgebracht von vielen Herstellern elektronischer Orgeln. Die Dinger klangen einfach nur sch.... kosteten 1/4
was eine Orgel kostete und man konnte sie senkrecht hinter den Schrank stellen und damit begann der Untergang der E-Orgel d.h. die Hersteller haben sich selbst in ihr Knie geschossen. Bei Musikhändlern wurde dann nur noch Keyboardunterricht angeboten und Orgelunterricht war fast out.
Ich persöhnlich habe meine Konequenzen gezogen und habe meinen Job an den Nagel gehängt, denn ich hatte keinen Bock auf die damaligen Plastikkisten Im laufe der Jahre bekam ich immer mehr mit, daß der Orgelboom ein jähes Ende gefunden hat. Ich selbst hatte immer eine Orgel im Haus, u.a. CnT/L und eine Hammond.
Vor ca. 1,5 Jahren stellter mir Ditmar Lampe ein Silverbird (einmanualig)
zu Verfügung für diverse Studioprojekte und Auftriite zusammen mit Alan Silson, ich war begeistert von der Vielfalt, stellte aber fest für Studio mehr als ok, aber um sich wirklich musikalisch auszutoben zu wenig, also
holte ich mir eine Starlight und der Orgelspaß kam zurück.
Der Unterschied zwichen einem Keyboard und einer Orgel (2 Man) sind schon gravierend und ich glaube schon daß da viele gleich denken wie ich die einmal mit einer Orgel angefangen haben, deshalb bin ich der Meinung
daß die Orgel nicht sterben wird wenn man es den Personen klarmacht welche Vorzüge sie gegenüber einem Keyboard hat.
Das die Fa. W..... gute Instrumente gebaut hat muß man nicht diskutieren
aber sie haben nicht erkannt daß der Boom der früheren Jahre nicht mehr da ist. Vielleicht glaubten sie er kommt zurück und haben die früheren großen Räumlichkeiten wieder aufleben lassen und das kostet Geld, sehr viel Geld und die Rechnung ist nicht aufgegangen. Bei Keyswerk ist alles überschaubar und nicht aufgeblasen. Allein aus diesem Grund bin ich der Meinung daß eine Inverstition sich lohnt und die Instrumente auch in den nächsten Jahren immer auf den neusten Stand gehalten werden.

Sagt es bitte auch Euren Nachbarn, denn nur so halten wir die Orgel am Leben.

Uli

Benutzeravatar
Klimperkutte
Beiträge: 86
Registriert: 16.04.2007, 16:40
Wohnort: Eutin

Beitrag von Klimperkutte »

indigo hat geschrieben:Hallo,

ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, und da kann man natürlich geteilter Meinung sein, ich habe von 1971-1974 für Dr. Böhm als Vorführer gearbeitet und wechselte dann zur Fa. Viscount, es wurden Orgeln verkauft
ohne Ende, irgendwann, ich meine so um 1985 kamen die ersten Plastikkeyboards auf den Markt, rausgebracht von vielen Herstellern elektronischer Orgeln. Die Dinger klangen einfach nur sch.... kosteten 1/4
was eine Orgel kostete und man konnte sie senkrecht hinter den Schrank stellen und damit begann der Untergang der E-Orgel d.h. die Hersteller haben sich selbst in ihr Knie geschossen. Bei Musikhändlern wurde dann nur noch Keyboardunterricht angeboten und Orgelunterricht war fast out.
Ich persöhnlich habe meine Konequenzen gezogen und habe meinen Job an den Nagel gehängt, denn ich hatte keinen Bock auf die damaligen Plastikkisten Im laufe der Jahre bekam ich immer mehr mit, daß der Orgelboom ein jähes Ende gefunden hat. Ich selbst hatte immer eine Orgel im Haus, u.a. CnT/L und eine Hammond.
Vor ca. 1,5 Jahren stellter mir Ditmar Lampe ein Silverbird (einmanualig)
zu Verfügung für diverse Studioprojekte und Auftriite zusammen mit Alan Silson, ich war begeistert von der Vielfalt, stellte aber fest für Studio mehr als ok, aber um sich wirklich musikalisch auszutoben zu wenig, also
holte ich mir eine Starlight und der Orgelspaß kam zurück.
Der Unterschied zwichen einem Keyboard und einer Orgel (2 Man) sind schon gravierend und ich glaube schon daß da viele gleich denken wie ich die einmal mit einer Orgel angefangen haben, deshalb bin ich der Meinung
daß die Orgel nicht sterben wird wenn man es den Personen klarmacht welche Vorzüge sie gegenüber einem Keyboard hat.
Das die Fa. W..... gute Instrumente gebaut hat muß man nicht diskutieren
aber sie haben nicht erkannt daß der Boom der früheren Jahre nicht mehr da ist. Vielleicht glaubten sie er kommt zurück und haben die früheren großen Räumlichkeiten wieder aufleben lassen und das kostet Geld, sehr viel Geld und die Rechnung ist nicht aufgegangen. Bei Keyswerk ist alles überschaubar und nicht aufgeblasen. Allein aus diesem Grund bin ich der Meinung daß eine Inverstition sich lohnt und die Instrumente auch in den nächsten Jahren immer auf den neusten Stand gehalten werden.

Sagt es bitte auch Euren Nachbarn, denn nur so halten wir die Orgel am Leben.

Uli

Hallo,

Mit den Keyboards hat man sich das schnelle große Geschäft erhofft um an die Jugend mehr heran zu kommen.Diese Rechnung ist ja auch aufgegangen,nur man hat dabei versäumt in den Musik Schulen weiterhin für die Orgel zu Werben und weiterhin interessant zu halten.Ich glaube aber,das hier letztendlich auch der Preis eine große Rolle gespielt hatte.
In den Musik Schulen wo ich war stand lediglich wenn überhaupt eine einzige Orgel alles andere Keyboards entweder Technics oder Yamaha.Andere Firmen waren nie vertreten.In diesen Schulen war ich schon das alte Eisen der an der Orgel sitzt. Eine Schule die ich besuchte war hier die Ausnahme die hatte kleine Wersi Orgeln da waren wir allerdings auch nur 3 Leute und keiner unter 40.
Ich hatte die Lehrer auch mal gefragt warum sie keine Orgeln haben. Die Antwort war dann auch klar.Der Preis spielte hier eine große Rolle und die Kids wollten Keyboard Spielen.
Ich bin der Meinung,das die Hersteller seinerzeit einiges verschlafen haben.
Ich hatte schon einige Keyboards immer mal wieder gehabt zu letzt das Tyros 2. Das Teil ist schon der Hammer keine Frage und trotzdem gefällt mir meine Böhm vom gesamt Sound her seit Crystal und Maxima besser.
Was bei den Böhm Orgeln schön wäre,wenn man die Styles von Yamaha ohne Konvertieren Spielen könnte. Das hatte ja wohl Wersi bei dem neuen Keyboard Wing möglich gemacht.
Ich glaube auch,das Dietmar Lampe mit seinem jetzigen Konzept den richtigen weg gegangen ist. Es wäre ja schrecklich wenn ich wieder mit einer Plastikkiste spielen müsste. :mrgreen:
Viele Grüße
Herbert

Ein Tag ohne Musik ist ein verlorener Tag

Antworten