Hallo, Selecton!
erst mal wäre es ja prima, wenn Du dich hier vorstellen würdest. Es macht einfach mehr Spaß, wenn man weiß, mit wem man es zu tun hat und jemanden auch beim Namen nennen kann.
Zu Deinem Posting: Klar hat es die Orgel heute nicht leicht. Und gerade für Hersteller, die hierzulande produzieren, ist es nicht einfach unterhalb eines gewissen Preisniveaus wettbewerbsfähige Instrumente anzubieten. Es ist eben auch nicht damit getan, einfach ein Keyboard und ein zweites Manual in ein Gehäuse zu schrauben und fertig. Desweiteren ist da Vorhandensein eines Sequenzers sicher auch sicher nicht das vorrangige Argument für ein Instrument wie die E-Orgel, das ja geradezu danach "schreit", live gespielt zu werden.
Es gibt ja auch durchaus positive Entwicklungen im Markt hinsichtlich günstiger und dennoch empfehlenswerter Orgeln. So verlagerte ja jüngst gerade sogar einer der großen japanischen Player seine Aktivitäten etwas weg vom Keyboard wieder hin zur E-Orgel und bietet mittlerweile sogar eine Palette mit mehreren guten Instrumenten in Preisklassen ab 2000,- Euro aufwärts an. Also gibt es durchaus auch wieder ernstzunehmende Einsteigerinstrumente. Übrigens kommt eine solche produktstrategische Entscheidung sicher nicht von ungefähr, denn der Keyboardmarkt tut sich momentan ebenfalls alles andere als leicht - im Gegenteil, vielfach sogar deutlich schwerer!
Aber selbst Orgeln der höheren Preisklassen finden immer noch ihre Freunde, denn sonst würde es Firmen wie z.B. Keyswerk nicht mehr geben. Und ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie regelmäßig selbst Topp-Modelle vom Range einer Sinfonia, M3 oder gar Emporio in Bückeburg in der Montage sind. Also gibt es durchaus auch noch einen Markt für solche Instrumente.
Dazu gibt es mittlerweile wieder viele Aktionen, die sich um das Image insbesondere der Orgel und die Verbreitung des Musizierens darauf bemühen, seien es die regelmäßigen Demo-Veranstaltungen, Messen, Events wie das OKEY Tastenfestival in Herdecke oder auch Initiativen wie IFET e.V. mit dem Jugendwettbewerb "kids2keys" (
www.kids2keys.de).
Dabei merkt man übrigens durchaus auch ein Interesse jugendlicher Musikfreunde an der E-Orgel. Klar ist hier einiges an "Aufklärungsarbeit" zu leisten. Was in diesem Zusammenhang interessant ist: mit den früher auch seitens der Hersteller favorisierten Argumenten von dem mit zwei Fingern ultraeasy bedienbaren Spielautomaten E-Orgel kommen wir heute nicht mehr weit. Die "neuen" Orgel-Interessenten wollen wieder richtig spielen - mit zwei Händen und Füßen. Und welches Instrument hätte hier mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten, als die E-Orgel?
Klar, machen wir uns nichts vor: die Zeiten des großen Booms wie in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kommen sicher nicht wieder. Aber die Orgel besetzt dennoch heute ein Marktnische, die sie sicher noch lange wird behaupten können - intelligentes Produktdesign und zielgerichtetes Marketing vorausgesetzt.
Wenn Du übrigens Lust hast, aktiv an der Förderung dieser Instrumente und insbesondere der Jugend darauf teilzuhaben, die IFET sucht dringend weitere Fördermitglieder, um auch in 2009 wieder eine so tolle Veranstaltung wie "kids2keys" durchführen zu können! Schau doch mal rein auf der Webseite und überleg mal, ob Du nicht auch dabei sein willst! Dieser Aufruf gilt übrigens an alle, die hier im Forum aktiv sind und bisher vielleicht ihren Antrag auf Fördermitgliedschaft noch nicht unterschrieben haben. (Tot)-Reden ist das eine - aktiv handeln für eine bessere Wahrnehmung dieser Instrumente und die Jugendförderung darauf das andere!
Viele Grüße,
Claus Riepe