Mein Beitrag zum Orgelspielen

Von Spielern für Spieler
Selecton
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Mein Beitrag zum Orgelspielen

Beitrag von Selecton »

Wenn man Urlaub hat, dann kommt man eben auf die verücktesten Ideen.
Da ich in der Vergangenheit jahrelang als Orgellehrer für eine sehr große Musikschule tätig war, verfüge ich auch noch über ein wenig gutem Notenmaterial.
Ich selber weiß, dass es damals kaum etwas gutes für den Orgelspieler gab.
Natürlich ist es sehr schön mit dem Begleitautomaten zu spielen, aber warum soll die linke Hand immer faul herumliegen?
Wichtig ist eben auch mal eine Gegenmelodie, oder eben das ablesen eines Akkordes vom Notenblatt.
Wollten wir nicht alle etwas für die Orgel tun?
Nun biete ich interessierten Orgelspielern erst einmal meine Hilfe an.
Ich möchte in meiner Freizeit versuchen euch zu helfen wo ich nur kann.

Wolfgang

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Claus Riepe
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Beitrag von Claus Riepe »

Hallo, Wolfgang!

sehr löblich, Dein Engagement hier! Es ist ja gerade der wohltuende Unterschied zum Keyboard, dass man bei der Orgel eben auch "mit links" (und natürlich auch mit den Füßen) was musikalisch sinnvolles tun kann und auch sollte.
Das bedeutet ja auch nicht zwangsläufig, dass man sich nicht mal von der Automatik unterstützen lassen kann. Unsere Böhm-Instrumente bieten ja so tolle Möglichkeiten wie Drum- oder Combo-Mutetaster. Ich selbst habe durchaus häufig Styles dahinter laufen. Aber in der Regel nur sehr "abgespeckt", d. h. neben dem Schlagzeug läuft häufig nur eine Gitarren-"Schramm-Schramm" oder eine Piano Spur, die einfach ein wenig rhythmisches Rückgrat bildet. Der Rest ist stumm. Intros und Endings benutze ich überhaupt nicht, die passen meist eh gerade nicht zu dem Stück, welches man spielt. Und zum Basspedal..naja...da muss man sich einfach überwinden ;-) Also "Bass" der Begleitung gemuted und einfach losgetreten. Das wird schon! ;-)

Gruß,

Claus
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Böhm Professional 2000
Böhm DnT - Original Ady Zehnpfennig
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Selecton
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Beitrag von Selecton »

Hallo Andreas,

was du da schreibst kommt mir irgendwie bekannt vor, denn wer kennt das nicht, dass da ein guter Orgelspieler bei einem Auftritt sein Können zeigt.
Natürlich ist so etwas für einen Amateur, allein aus Zeitgründen nicht möglich.
Stell dir aber vor du machst beruflich nichts anderes, dann übst du erst einmal ein Liedchen, am besten mit einer Standardregistrierung.
Dabei sollte man eben die Orgel mit einfach ne Klängen refistrieren, damit man auch gut raushört wo man eben einen Fehler macht.
Ich übe immer in mehreren Teilen.

Wichtig ist allerdings die Rhythmik, denn man sollte schon eine Viertelnote von einer Achtel auseinanderhalten können.
Ich selber schaue mir immer erst die ersten Takte genau an und versuche erst mal mit der rechten Hand das Ganze erkennbar zu lernen.
Einen großen Vorteil hat man wenn man das Lied kennt, denn dabei braucht man sich nicht mit dem Zählen herumzuärgern.

Es gibt allerdings auch Wege, wie man Noten fast ohne zählen Rhythmisch hinbekommt.(Für den Fall dass man was unbekanntes spielt, z.B auch bei einer notierten Improvisation).

Mansollte sich auch ein Lied aussuchen, was in etwa seinem eigenem Niveau entspricht und vielleicht ein paar neue Dinge enthält.
Erst die Einleitung, bis sie halbwegs sitzt, danach bastel ich mich eben ein paar Takte weiter, bis dann z.B der Haupteil kommt den ich dann später lerne.
So als Puzzle baue ich mir ein Lied in etwa 4 bis 6 Teilen nach und nach zusammen.
Danach folgt , dass man versucht die Einleitung mit dem 2. Teil des Liedes sauber zu verbinden usw.
Spielt man dann das Lied einigermaßen flüssig, dann sollte das Schlagzeug eben seinen Einsatz bekommen.
Erst einmal den passenden Rhythmus und am besten langsames Tempo.
So nach und nach kommt eben mehr Sicherheit, dass man dann automatisch das Tempo steigert.

Danach kommt wieder etwas bekanntes, denn jeder der bei seinem Lied sicherer ist, fängt eben mit der Kosmetik an.
Natürlich ist das Registrieren auch wieder ein Punkt der sehr wichtig ist und ich da eben mit meiner Erfahrung an der Böhm Orgel mit den meisten hier nicht mithalten kann.

Selbst das einfachste Lied klingt später wesentlich besser, wenn man weiß was und wie man registriert.
Wichtig ist aber auch das umschalten während des Spiels, was auch immer sauberer wird.
Ich habe mal einen der besten Organisten gesehen , wie er versucht hat aus einer ihm fremden Orgel etwas herauszuholen.
Erst spielte jemand der einigermaßen gut war, aber es klang sehr gut.
Der Profi hat es einfach zum Spaß versucht, aber obwohl spielerisch um etliches besser, klang sein Lied bescheiden.

Ich konnte auch auf meiner alten Orgel einiges herausholen und muss mich nun mit meiner neuen Orgel erst mal einleben.
So manches Lied klang am anfang echt nicht so wie ich es kannte, aber mittlerweile möchte ich meine alte Orgel nicht mehr zurück.

Nun noch mal zu dem Profi.
Solche Menschen machen beruflich nichts anderes und haben wesentlich mehr Zeit etwas auf die Beine zu stellen.
Es ist nicht selten dass man da an einem Lied 4 Wochen mit täglich 8 Stunden bastelt.
Dass dabei was rauskommt ist doch nun mal klar, oder?
Ich hab in der Vergangenheit auch mal ein Meisterstück geübt und hatte eben diese Zeit.
Nach etwa 4 Wochen spielte ich es mal den anderen Orgellehrern vor, wobei ich echten Beifall bekam.
Allerdings war es diesen Leuten bewusst , wieviel Arbeit darin steckte.
Spielst du so etwas einem Laien vor, dann denkt er dass du eben ein Profi bist, Talent hast und es dadurch einfach sei.
Der größte Fehler wird oft damit gemacht, dass viele immer nur den Part spielen, den sie eh schon beherschen und den Teil der mit Fehlern glänzt umgehen.

Vielleicht hast du ja auch deine eigene Lernweise, mit der du besser zurecht kommst.
Ich denke dass sich jeder seinen eigenen Weg zum Ziel von Zeit zu Zeit selber sucht.

Wolfgang

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Vodjara
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Beitrag von Vodjara »

Ich hab in der Vergangenheit auch mal ein Meisterstück geübt und hatte eben diese Zeit.
Nach etwa 4 Wochen spielte ich es mal den anderen Orgellehrern vor, wobei ich echten Beifall bekam.
Darf ich fragen, um welches "Meisterstück" es sich handelt....?
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- 2X HDS

"Dat Kabel muss anne M-CPU....!" :-D

Selecton
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Beitrag von Selecton »

Hallo Vodjara,

hier war es die Moldau von George Fleury, falls du die kennst.
Bei dem Lied gibt es ein Jazzsolo wo du auch das Pedal mit beiden Beinen im flotten Tempo spielen musst.

Die Noten sehen nicht allzu schwer aus, aber es ist eben wichtig das Lied auch flüssig ohne Fehler zu spielen.
Es einfach nur mit stolpern abzuklimpern ist keine Kunst.
Nun muss ich leider eine Sache gestehen, es ist noch nicht das absolute Meisterniveau was der Fleury bei seinen Kursen vermittelt hat.

Was ich auch dazu erwähnen muss, dass dies zu einer Zeit war als ich gerade 2 Jahre als Orgellehrer in einer Musikschule gearbeitet habe und da noch sehr lange an so einem Stück herumgebastelt habe.
Danch folgten die anderen aus der Grand Prix Serie, welche mir immer leichter fielen.
Ich will damit ausdrücken, dass man mit ständiger Übung ein Lied seines Niveaus immer schnleer lernt.
Für das nächste Lied habe ich gerade mal die Hälfte der Zeit benötigt .4 Lieder weiter waren es nur noch 3 Tage usw.
Danach kommt eben das Verlangen nach etwas anpruchsvollerem und dazu gab es Meisterkurse beim George Fleury.
Er schickte jedem Teilnehmer etwa 2 Wochen vor dem Kurs 3 selbstgeschriebene Lieder, wo du eins lernen musstest.
Ich wollte mich auch für so eine Teilnahme anmelden, aber genau iin dieser Zeit hat sich eben diese große Firma vom deutschen Orgelmarkt verabschiedet und so gab es diese Kurse dann leider nicht mehr.
Falls du auch so etwas spielen kannst,(Vielleicht gehörst du ja auch zu den echten Meistern und lachst darüber), dann würde ich gerne mal mit dir Kontakt aufnehmen.
Ich suche immer wieder Herausforderungen und brauche vernünftige Noten, dazu will ich hiermit nicht sagen wollen , dass ich mich für einen guten Orgelspieler halte.
Ich möchte eben auch etwas dazulernen und bin für jeden Tipp sehr dankbar-

Gruß; Wolfgang

indigo

Beitrag von indigo »

Hallo Wolfgang,

egal wie ich meine Orgel registriere, höre ich Fehler raus, ich denke mal daß jeder seine Lieblingsklangfarben hat mit denen er seine Stücke probt bzw. spielt.
Wobei man heute natürlich weitaus mehr Möglichkeiten hat die Lieder originalgetreu nachzuspielen, dann registriere ich das Stück so, wie es mir gefällt, Spiele ich z.B. My way nehme ich einen schönen pecussiven Orgelsound, andere nehmen einen Gitarrenklang u.s.w. daß schöne daran ist daß ich meinen Geschmack an der Klangvielfalt selbst bestimmen kann, verspiele ich mich höre ich es, egal welche Registrierung ich habe.
Nach Noten spiele ich überhaupt nicht mehr, ich höre mir die Lieder an, passe den Rythmus an und auf gehts, damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Früher hat mein Musiklehrer immer große Augen gemacht wenn ich ihm die neusten Lieder aus der Hitparade vorspielte, er kannte die überhaupt nicht, der Grund war, es gab noch keine Noten dafür.
Natürlich kann man darüber diskutieren ob man als Freizeitmusiker o.a. Noten beherrschen muß klar sind Noten hilfreich wenn man sie eben lesen kann, aber ich kenne viele die keine Noten lesen können und die spielen wirklich gut und ich kenne viele die nur nach Noten spielen auch die können spielen aber fallen sie von der Orgel gleicht es einen Stromausfall, es kommt kein Ton mehr. Ich war auf vielen Orgelkonzerten bekannter Künstler auf der elektronischen Orgel und es waren gute Konzerte, aber keiner spielte nach Noten, sondern jeder prägte seinen eigenen Stiel und das macht einen guten Künstler aus.

Uli

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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo,
auch für mich sind Noten nicht wo wichtig.
Wichtiger bei einem Aufritt ist doch die Stimmung.
Und ich habe festgestellt, dass alle, die nach Noten spielen, doch nicht so flexibel sind wie diejenigen, die nach Noten spielen.
Klar ist auch, dass diejenigen, die nach Noten spielen können, einen Vorteil.
Aber flexibler sind diejenigen, die ohne Noten spielen können.
"Spiel noch einmal den Refrain."
Der ohne Noten spielt sofort los.
Der Notenspieler sucht erst mal die Noten.
Und der Midi-File-Spieler ist total überfordert.
Midi-Files eignen sich meines Erachtens nur für das Üben.
Es gibt auch super Styles, die ganz bequem die Midi-Files ersetzen können.

Gruß
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas am 18.01.2009, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
Music was my first love and it will be my last

Emporio600 - Ein Traum ging in Erfüllung

Selecton
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Tipps und Tricks

Beitrag von Selecton »

Hallo noch mal,

oje was hab ich da für eine Diskussion ausgelöst, aber warum nicht.
Es geht ja auch um Tipps und Tricks und genau das was der Thomas angesprochen hat gefällt mir sehr gut.

Ich übe sehr viel nach Noten, aber ich gehöre von Anfang an zu den Leuten die eben fast alles auch aus dem Kopf spielen.
Wenn man z.B. als Alleinunterhalter spielt, dann hat man meist kaum eine passende Beleuchtung, dazu kommt dann das was Thomas erwähnt hat.
Du spielst ein Stimmungslied und die Leute wollen nicht aufhören zu singen, aber dein Lied ist fertig.
Sinnvoll ist es daher immer einen guten Standardrhythmus statt dem Sequenzer laufen zu lassen.
Ein Sequenzer kann auch fatale Folgen haben, denn wenn du einmal raus bist dann ist es mehr als peinlich wenn die Orgel fast alleine spielt.

Allerdings kann man ihn Beispielsweise für ein gutes Einleitungslied nutzen, aber dann muss alles perfekt sitzen.
Ich spiele draußen mindestens 60 % meiner Lieder aus dem Kopf und wenn jemand einen Wunsch hat, wo vorausgesetzt ist dass ich auch zufällig die Noten dabei habe und vor allem kann, dann muss ich eben diese auch mal einsetzen.

Das Notenlessen hat allerdings einen ganz großen Vorteil, denn erstens muss ein ungeübter Spieler sich nicht mit viel Mühe die passenden Akkorde suchen und braucht bei schnellen Stücken nicht ewig lange die passenden Töne herausfinden.

Vor allem, wenn man es einmal begriffen hat ist es eben alles viel leichter und geht wesentlich schneller.

Auch hier kann man aberauch wieder Gegenargumentieren, denn ich habe selbst früher versucht viele Lieder vom Ady nachzuspielen, die sich auch alle (fast) so gut anhörten.Es fehlten aber mindestens 2 Akkorde pro Lied und ganz zu schweigen von irgendeiner Improvisation.

Trotzdem war es vom System her einfach, denn ich hab mir erst die Töne rausgehört und versucht sie möglichst in C Dur oder vielleicht F oder G Dur zu spielen, weil ich eben nicht alle Akkorde kannte.
Dann nahzm ich den Halbautomaten und spielte einen wechselbass der ja nicht allzu schwer ist.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn die Leute sahen dass ich alles selber spielte und keine Sau hat gemerkt dass da was fehlt.
Mit der heutigen technik ist es noch einfacher, denn erstens klingt das Schlagzeug realistisch, dazu hat man auch eine echt tolle Begleitung ohne sich abzurackern.

Aber auch hier kann man sich doch gegenseitg Tipps geben und helfen, wobei jeder was von haben sollte.
Ob jemand die Perfektion mit noten sucht, oder eben nur einfach Spaß am Spiel hat, das ist total egal.
Wichtig ist nur, dass jeder seinen eigenen Weg findet und niemals aufgibt.

Was auch gut wäre, dass man sich irgendwann mal mit einigen Leuten trifft und jeder sich traut irgendetwas vorzuspielen.
Dann kommt ein noch wichtigerer Faktor zum Einsatz, denn die Zuhörer sehen auch was der da macht und versuchen eine gute Idee zu kopieren.
Damit meine ich z.B. , wie spielt jemand die Begleitung, oder er macht etwas was sehr einfach geht, aber gut klingt.

Wolfgang

Selecton
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Beitrag von Selecton »

Guten Morgen Andreas,

ich habe den Beitrag vom George leider nie gelesen, weil ich zu der Zeit noch keine Okey hatte ,schäm
:oops:

Aber ich kann mir denken was er geschrieben hat.
Man darf bei ihm eins nicht vergessen, dieser Mann gehört nicht zu den normalen Menschen auf diesem Planeten.
Er besitzt das absolute Gehör, was sehr selten ist.

Wenn man sich gut mit Musik auskennt, oder gut einschätzen kann wie gut jemand Orgel spielt, dann sollte man den George mal erlebt haben wenn er richtig aufdreht.
Früher dachte ich immer , dass wenn jemand z.B. Tico Tico spielen kann, sei er ein toller Organist, aber nur Schnell spielen ist keine Kunst.
10 gute Organisten können das gleiche Lied hintereinander spielen , aber jeder spielt es eben anders und eienr spielt es eben besonders schön.
Damit meine ich auch dass es alle genau so spielen wie es notiert ist und nicht etwas dazudichten.

aber um mal auf dem Teppich zu bleiben, genau so denke ich es auch über unsere Orgelspieler im Forum.
Da sind sicher einige dabei , die einfach das Gefühl haben ein Lied rüberzubringen.
Ich hatte in den 90er Jahren mal 2 echt talentierte Schüler.
Der Eine war ein Perfektionist und spielte seine Noten wie ein Notenprogramm , also zeitlich perfekt.
Allerdings kam alles sehr trocken und kalt rüber, denn ihm fehlte das Gefühl.
Der anderespielte eben nicht so genau, aber ihm zuzuhören war ein Ohrenschmaus, denn er war mit der Orgel verschmolzen.
Ich bin auch überzeugt davon dass manche kaum Noten können und trotzdem kommt es perfekt rüber.

Wolfgang
Zuletzt geändert von Selecton am 18.01.2009, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.

Selecton
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Beitrag von Selecton »

Hallo zusammen,

da sich nach meinem Aufruf, den ich auch im Analogforum gestartet habe doch einige Leute bei mir gemeldet haben, kann ich nun keine Teilnehmer mehr aufnehmen.
Neben meinem Beruf ist es relativ aufwenig sich um jeden Einzelnen zu kümmern, wobei ich hier auch nicht den Überblick verlieren möchte.

Nun muss ich mein Versprechen, für etwa 1 Monat ein wenig Spielhilfe zu geben , halten und bin zu einem späteren Zeitpunkt eventuell zu einer neuen Aktion bereit.
Ich möchte selber auch einiges lernen, dazu gehört eben auch Registrierung, Programmierung oder die Aufnahme mit der Orgel.

Wolfgang

Keyboardorgler
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Beitrag von Keyboardorgler »

Bisher habe ich ja nur Keyboard gespielt (aber 95 % der Titel nur mit Styles und bei den paar Sachen mit MIDI-File spielte ich links den Bass), dann legte ich mir ein MIDI Basspedal zu, aber irgendwie komme ich nicht so gut klar. Seitdem ich in Bückeburg mal eine Orgel mit Vollpedal probierte, weiß ich, dass bei mir zu Hause die Keyboards und das Basspedal zu ungünstig aufgestellt sind, der Sitz nicht die richtige Höhe hat und mir sowieso das Spiel auf einem Vollpedal besser liegt.
Durch die Auftritte von Mark Whale und Robert Bartha in Bückeburg habe ich mich auch ein wenig mehr damit beschäftigt, wie man Musik mit Händen und Füßen spielen kann und dabei lediglich das Schlagzeug nicht live ist.
Und dabei ist es so, dass man gar nicht mal so virtuos sein muss, um die meiste Popmusik überzeugend spielen zu können.
Nun ja, wenn Akkordgitarren ein essentieller Bestandteil des Songs sind und/oder der Bass komplizierter ist, dann bleibt wohl nichts übrig, als sich mal von der Begleitautomatik helfen zu lassen.
Eine andere interessante Möglichkeit könnte ja ein Duo aus 2 Tasteninstrumentalisten sein, wobei einer bei dem einen oder anderen Titel dann auch mit den Füßen den Bass spielt.
Ansonsten, wenn man im 1970er jahre-Live-Stil von Franz Lambert spielt, geht es sogar ohne Basspedal, also mit linker Hand den Bass, rechts Melodie und auf dem anderen Manual Einwürfe.
Mit freundlichen Grüßen
Ronny
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Selecton
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Beitrag von Selecton »

Hallo Ronny,

in der heutigen Zeit ist es recht schwer ein modernes Lied halbwegs erkennbar und dann noch als Solist alleine auf der Orgel zu spielen.

Natürlich kann ein sehr guter Spieler so manches mit einem sehr gutem Pedalspiel und am besten auch mit beiden Beinen erreichen.
Allerdings fehlen dann trotzdem mindestens noch 2 Hände um ein Lied so etwas hinzubekommen.
Nun gibt es natürlich einmal den Sequenzer, wobei es fertige Midifiles mit z.B. 16 Spuren gibt und alles perfekt klingt, allerdings muss man sich erstens selber entscheiden was man selber davon noch selber spielen möchte und zweitens ist man hier sehr Taktgebunden und hat keinerlei Fluchtmöglichkeiten.
Immerhin ersetze ich hiermit den zweiten Organisten wenn es gewünscht ist

Als nächstes käme eben die Begleitautomatik die ich natürlich eine recht tolle Begleitung imitiert.
Ich spiele seit ewigen Jahren nicht mehr mit dieser Spielhilfe und habe die Automatik einfach verbannt.

Natürlich ist es wieder sehr schwer , so zu spielen wie ein Mar oder Robert, aber trotzdem kann man zumindest versuchen es in etwa hinzubekommen , was mit viel Übung verbunden ist.

Zum Schluss bleibt es eben jedem selber überlassen wie er sein Spiel an der Orgel gestaltet, denn Möglichkeiten hat man ja zu Genüge.

Gruß

Wolfgang

Keyboardorgler
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Beitrag von Keyboardorgler »

Ich denke mal, es bleiben letztlich nur drei Möglichkeiten
1. Nutzung von Begleitautomatik/ Sequenzen (als Ergänzung zum beidhändigen und beidfüßigen Spiel)
2. Mut zur Lücke (sowohl beim Arrangement, als auch Repertoire)
3. Musizieren mit einem Duo-Partner

Gerade letzteres dürfte dann recht interessant sein, wenn der Duo-Partner auch ein Tasteninstrument spielt, vor allem, weil so etwas sehr selten ist.
Wie schon bereits gesagt, es hängt ja auch immer von der Beschaffenheit des Originaltitels ab und ob man selber die Melodie spielt oder Gesang begleitet.
Beispiel Gipsy Kings-Stil. Wenn ich die Melodie mit der rechten Hand spiele, geht es nicht ohne eine Begleitautomatik, welche mir die Flamencogitarren liefert. Begleite ich dagegen Gesang, kann ich mit der linken Hand den Bass, mit der rechten die Flamencogitarre spielen und der Fuß betätigt das Sustainpedal.
Für mich wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich mit der linken Hand wohl eher Flächen lege, wenn ich Basspedal spiele und daher wohl eine automatische Akkordbegleitung nutze. Bei geeigneten Titeln mit Walkingbass, spiele ich mit der linken Hand den Bass und rechts die Melodie mehrstimmig, und die Begleitautomatik leitet daraus die Harmonie ab.
Mit freundlichen Grüßen
Ronny
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