Online-Musikunterricht

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wissingc
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Online-Musikunterricht

Beitrag von wissingc »

Hallo,

ich denke das viele Hobby-Musiker sich Anregungen im Internet suchen, wie man ein Lied instrumentalisiert, spielt oder begleitet. Ich habe mir hier und da bei Youtube in Tutorials ein paar Sachen an- bzw. abgeschaut. Welche Quellen nutzt ihr?
Liebe Grüße

Christoph

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rhamac
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von rhamac »

Hallo zusammen,

ich finde z.B. die Lessons von Keith Appleton hochinteressant. Auf youtube einfach den Namen eingeben und der Reihe nach anschauen. Sind allerdings alle auf Englisch, wie die meisten derartigen Beiträge auf Youtube. Dann gibt es da noch, vor allem für ein paar interessante Tricks, Tips von Peter Hayward auch auf Youtube.

Habt Ihr noch andere gefunden?

Musikalische Grüße

Ralf
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uwienand
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von uwienand »

Hallo zusammen,

...wenn ich einen Titel arrangieren will, höre ich mir zunächst sehr intensiv, am besten mit Noten das Stück mehrmals an und versuche, sowohl die Instrumentierungen der Abschnitte wie auch die Noten inklusive der Einwürfe zu verfolgen. Dann kommt es drauf an, wie ich den Titel anlegen will. Für die verschiedenen Abschnitte verwende ich dann entsprechende Sounds bzw. Soundkombinationen. Das klappt eigentlich ganz gut. Naja, und bei Youtube kann man sich das eine oder andere Arrangement ja dann auch anhören.

cu
Uwe
...ich spiel nicht gut, aber gerne...

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rhamac
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von rhamac »

Hallo Uwe,

sehr gute Idee. Diese könnte man noch erweitern, indem man ein MIDI-File in einem Notationsprogramm analysiert (ich benutze dazu den Notation Composer, für die reine Analyse reicht wohl auch Notation Musician).

Musikalische Grüße

Ralf
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Kleinferdinand
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von Kleinferdinand »

Hallo,

mir kommen beim Hören eines Styles die besten Ideen um einen Song zu interpretieren.

Die Begleitung ändere ich dann entsprechend meinen Vorsteelungen ab, nicht nur die Begleitinstrumente,
sondern gerade auch die Verteilung im Stereopanorama ist ausschlaggebend für den guten Klangeindruck.
Damit habe ich das Playback für dieses Lied dann geschaffen und kann mich ganz auf die Solostimmen
konzentrieren.

Entscheident finde ich über den ganzen Song eine gewisse Steigerung und Variation sowohl in der Begleitung,
als auch im Obermanual, damit der Song am Ende nicht langweilig wird.

Gruß

Bernd

frank_m
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von frank_m »

Hallo,
die Instrumentierung hängt natürlich auch davon ab, wie nahe man am Original bleiben will. Ein Musiker wie Hector Olivera versucht ja z.B. komplexe klassische Orchesterstücke auf der elektronischen Orgel zu spielen. Für ihn stellt sich die Frage der Instrumentierung kaum, er will, dass es so nahe wie möglich am Symphonieorchester ist. Er wählt also die Stimmen so, wie es die Partitur vorschreibt.

Nun sind wir aber alle keine Oliveras und man muss ja auch nicht so nahe dran bleiben. Auch klassische Stücke müssen nicht immer mit klassischen Instrumenten registriert werden. Bach wurde ja z.B. in vielfältiger Weise für moderne Instrumente oder Orchester adaptiert, mit Swing-Rhythmen unterlegt usw., und es klingt eigentlich immer gut. Vermutlich kann man Bach einfach nicht kaputt machen.

Wenn man kein Instrumentalstück spielt, sondern ein Lied instrumental auf der Orgel spielt, sollte man wirklich, wie von Kleinferdinand geschrieben, darauf achten, dass es nicht langweilig wird. Ein Lied lebt ja u.a. vom Text, der sich ständig ändert und (wenigstens manchmal) eine Geschichte erzählt. Aber selbst wenn der Text in einer fremden Sprache ist, die man nicht versteht, wird ein Lied oft dadurch nicht langweilig, dass die menschliche Stimme Variation in das Stück bringt. All das fehlt, oder ist schwieriger zu erbringen, wenn man es instrumental darbietet. Sehr oft hört oder sieht man auf Youtube langweilige Darbietungen, weil jemand meint, jede Strophe eines längeren Stückes in der genau gleichen Registrierung spielen zu müssen. Warum soll das gleiche Saxophon beim vierten Mal noch interessant sein, vor allem, wenn man es so spielt, dass es immer gleich klingt? Ich fange deshalb meist mit einer einfachen Registrierung an, z.B. ein Soloinstrument, monophon gespielt. Innerhalb der Strophe oder zum Refrain wechsle ich dann, spiele z.B. polyphon oder nehme ein zweites Instrument dazu. Innerhalb des Stückes wird die Spielweise dann komplexer, damit es eine Steigerung gibt. Im letzten Teil verwende ich oft Streicher oder Chöre. Man muss aber aufpassen, dass diese Abfolge nicht stereotyp wird und dann wieder alles gleich klingt.

Wirkungsvoll kann auch ein Tempowechsel sein. Ich beginne Autumn leaves z.B. oft ganz langsam, mit einem Solosaxophon oder einer Soloposaune (Amadeus bietet ja eine sehr schöne Posaune) und halte mich dabei eng an die Noten. Zur zweiten Strophe wechsle ich auf ein deutlich schnelleres Tempo und spiele die Instrumente etwas freier oder jazziger. d.h mit Verzögerungen, Läufen usw. Selbst wenn man dann die Instrumente nicht ändert, klingt es eben dennoch anders.

Inspiration hole ich mir manchmal bei einigen Youtube Filmen, aber vor allem natürlich bei Leuten wie Marc Whale, George Fleury usw. Ich finde, es lohnt sich auch oft mal, bei James Last reinzuhören. Nicht immer mein Fall, aber oft sind ganz gute Ideen darin zu finden.

Viel Spass beim Spielen, Gruss, Frank.

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uwienand
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von uwienand »

Hallo zusammen,

..."Steigerung" würde ich gegen "Varianten und 'Dynamik" austauschen. Ich denke, Bernd hat es auch so gemeint. Also nicht nur, vorsichtig und leise anfangen sund zum Ende hin den brutalen Klang eines überdimensionierten Orchesters haben, sondern eben auch beispielsweise den Refrain etwas fetziger anlegen, dafür die Verse aber abwechslungsreich gestalten - das passiert bei mir häufig so, dass ich beispielsweise das Schlagzeug in den Versen zurücknehme.

Was die Instrumentierungen angeht, kann ich Frank nur zustimmen. Zudem will ich auch gar kein Olivera sein, sondern einen Titel so interpretieren, wie ich das für schön empfinde. Allerdings versuche ich, ein wenig - ich will mal sagen - im Stil zu bleiben. Wenn also ein Titel mit Bläsern besetzt werden soll, kommen zu den Solobläsern (Trompete, Saxophon) eben auch Bläserstimmen in die Begleitung. Bei Orchestersätzen kombiniere ich häufig Streicher und Oboe, Flöte oder auch Panflöte. Kontrastreicher wirds, wenn man neben Instrumenten auch mal einen Sinus setzt. Oder auch mal abwegig anmutende Kombinationen.

Schön ist, was gefällt.

cu
Uwe
...ich spiel nicht gut, aber gerne...

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Kleinferdinand
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von Kleinferdinand »

Ja genau,

entscheident ist doch, dass ich als Zuhörer bei der Stange bleibe, dass man das Gefühl bekommt,
da passiert noch etwas im Song und gefangen wird bis zu Schluss. (")

@Frank, der Hinweis mit der menschlichen Stimme trifft es prima. Egal welche Soundvariante eingebaut ist,
wir haben genügend Material an Bord und können Singstimmen und Chöre in unsere Interpretatitionen mit
einbauen. Es ist ganz frappierend, wie "lebendig" ein Lied mit human Beteiligung wirkt!

Natürlicherweise wird ein handgemachte Darbietung immer einen persönlichen Stempel tragen, das ist doch beim
Original ganz genau so, dass hier bereits Eigenheiten des Künstlers eingeflossen sind.
Und das eins zu eins kopieren ist sicherlich nicht der Anspruch von uns Orgelspieler.

Ich finde genau wie Uwe: Entscheident ist, was (mir) gefällt....... zur Not über Kopfhörer :) .

Oder wie heisst es so schön: Die Schönheit liegt im Ohr des Zuhörers..... oder so ähnlich.... :wink:


Beispiel folgt....


Bernd

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rhamac
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Re: Online-Musikunterricht

Beitrag von rhamac »

Hallo zusammen,

Für die Spieler von Fussbass und linker Hand ist mir noch was eingefallen:
Wenn man sowas wie Beguine üben will hilft es, wenn man anstelle von Zählen sowas wie "Lautmalerei" für den Rhytmus nutzt:
O -ma- maaa, O-pa, O-pa (O ist dann immer der Bass und die anderen Silben die Begleitakkorde.
Oder Rhumba - erste Silbe des Landes Bass, die anderen die Akkorde: Pa- na - ma. Me -xi -co, Ku - ba

Nusikalische Grüße

@Bernd: ganz genau so ist es. In erster Linie muss mir das gefallen, was ich arrangiere und spiele. Wenn es nämlich mir nicht gefällt, wie kann ich dann erwarten, dass es den Zuhörern gefälll? Immer daran denken, dass Musik immer ein Dialog zwischen dem Musiker und den Zuhörern ist.

Musikalische Grüße

Ralf
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